Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA

Ist das das Ende eines fulminanten Anstiegs der Stahlpreise? Der Referenzpreis für Warmband aus westeuropäischen Hochöfen lag per 27. Februar bei 568 Euro je Tonne. Das waren 2 Euro weniger im Vergleich zum 13. Februar, als der Warmbandpreis mit 570 Euro auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren kletterte (Quelle: Steel Benchmarker).

Obwohl die Industriekonjunktur in Europa gemäß Einkaufsmanager- und Geschäftsklima-Daten derzeit so gut läut wie seit sechs Jahren nicht, ist das Aufwärtspotenzial der Stahlpreisentwicklung begrenzt. Denn Warmband hat sich bereits kräftig verteuert, bedenkt man, dass es vor einem Jahr lediglich 322 Euro kostete.


Stahlunternehmen wie Thyssenkrupp, Salzgitter oder ArcelorMittal werden es schwer haben, noch höhere Preise bei ihren Kunden durchzudrücken. Diese Einschätzung unterstreicht ein Blick auf die weltweite Rohstahlproduktion. Sie erhöhte sich zu Jahresbeginn um 7% auf 136,514 Millionen Tonnen, wie der Weltstahlverband Worldsteel unlängst mitteilte.

China, auf dessen Konto die Hälfte der Weltstahlproduktion geht, hat seinen Stahlausstoß sogar um 7,4% gesteigert. Das Problem mit den Überkapazitäten bleibt damit allgegenwärtig. Deswegen haben es die Stahlpreise trotz der stärkeren Wachstum der Weltwirtschaft schwer, weiter zu steigen.

Auf dem US-Stahlmarkt wird das bereits sichtbar. Hier ist der Warmbandpreis zwischen Ende Januar und Ende Februar von 690 US-Dollar (645 Euro) auf 673 Dollar (637 Euro) je Tonne gefallen. Daran konnte auch die sehr gute Stimmung in der Industrie nichts ändern. Der weit beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex kletterte im Februar mit 57,7 Punkten auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.