Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 9. März 2017
Edelstahlpreise steigenDie weltweite Edelstahlproduktion hat sich 2016 um 10,2% erhöht, meldet das Internationale Edelstahlforum (ISSF). Insgesamt wurden 44,90 Millionen Tonne Edelstahl produziert - nach 40,74 Millionen Tonnen im Jahr 2015. Von Januar bis November 2016 kletterte der Edelstahlpreis für Produkte der Legierung 304 von 1.926 US-Dollar auf 2.235 Dollar je Tonne (Quelle: MEPS). Schrotthändler zahlen aktuell für Edelstahlschrott (V2A) im Schnitt 0,70 Euro/kg - nach 0,57 Euro/kg zur Jahresmitte 2016.
Stahlarbeiter fordern Inflationsausgleich
Von den 72.000 Beschäftigten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie legten am Dienstag 3.000 die Arbeit nieder. Sie wollen damit die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen zu einer Erhöhung ihres Angebots bewegen. Die hatten wegen den Zukunftsrisiken in der Stahlbranche 1,3% mehr Geld für 15 Monate geboten.
Die IG Metall fordert mit Verweis auf die zuletzt deutlich gestiegene Inflation 4,5% mehr Geld. Gemäß dem Statistischen Bundesamt kletterte die jährliche Inflation in Deutschland im Februar auf 2,2%. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Dieter Lieske, wies auf eine gute Auslastung der Stahlwerke und steigende Stahlpreise hin (Quelle: dpa-Meldung).
Zum Thema: Diagramme europäische Stahlpreise (Euro/Tonne)
Zweitgrößten Stahlkonzern Europas schmieden
Thyssenkrupp verhandelt laut Agenturmeldungen weiter mit Tata Steel über eine Fusion. Würden die beiden Konzerne ihre Stahlsparten zusammenlegen, entstünde nach ArcelorMittal der zweitgrößte Stahlkonzern Europas. Die Arbeitnehmer sind gegen eine Zusammenlegung. Neben dem Betriebsrat von Thyssenkrupp haben sich auch die Gewerkschaften am niederländischen Tata-Standort Ijmuiden gegen eine Zusammenlegung ausgesprochen.
ArcelorMittal will Italiens Stahlmarkt erobern
Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal will zusammen mit dem italienischen Stahlverarbeitungsunternehmen Marcegaglia den Stahlkonzern Ilva kaufen. 2,3 Milliarden Euro bietet das Konsortium für das riesige Stahlwerk im süditalienischen Tarant, das wegen massiven Umweltverstößen unter Sonderverwaltung der Regierung steht. Nach einer umfassenden Modernisierung will ArcelorMittal an dem Standort jährlich 9,5 Millionen Tonnen Stahl produzieren.