Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 12. Mai 2017

Kupferpreise steigen wieder
Der Kupferpreis hat sich bei 5.500 US-Dollar je Tonne stabilisiert, und könnte im Lichte der anziehenden Weltkonjunktur wieder über 6.000 Dollar steigen. Von Ende März bis Anfang Mai war Kupfer von 5.938 Dollar auf 5.462 Dollar (-8,02%) gesunken. Zuletzt notiert Kupfer an der Londoner Metallbörse (LME) bei 5.580 Dollar. Im Februar waren es bereits 6.103 Dollar gewesen. Schrotthändler zahlen für Kupferschrott (Millberry) aktuell im Mittel 4,46 Euro je Kilogramm - nach 4,92 Euro/kg im Februar.

Wirtschaftswachstum: Deutschland weit vorne
Die deutsche Wirtschaft kann vor Kraft kaum laufen. Im ersten Vierteljahr erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6%. "Bedingt durch die milde Witterung wurde vor allem in Bauten, aber auch in Ausrüstungen deutlich mehr investiert als im vierten Quartal 2016", erläutert das Statistische Bundesamt. Die stahlintensiven Bereiche florierten demnach, was mit dazu beigetragen haben dürfte, dass der Stahlpreis für Warmband im März auf auf 6-Jahreshoch bei 572 Euro je Tonne kletterte.

Rechnet man die deutschen Wachstumsrate aufs Jahr hoch, so wie es die Amerikaner gerne für ihre Volkswirtschaft tun, dann ergibt sich ein Wachstumstempo von 2,4%. Das Potenzialwachstum Deutschlands, also jenes Wachstum, welches die Wirtschaft bei einem normalen Auslastungsgrad imstande ist zu erreichen, ist aber nur etwa halb so hoch.

In Frankreich und Italien ist es nicht so gut gelaufen. Zum Leidwesen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die deutsche Wirtschaft mal wieder stärker von niedrigen Zinsen und dem weichen Euro profitiert. So schaffte Frankreich nur ein Plus von 0,3% gegenüber dem Vorquartal, in Italien reichte es nur für eine Erhöhung des BIP um 0,2%.