Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 19. Mai 2017
Stahlnachfrage aus dem BaugewerbeIm ersten Vierteljahr verringerte sich die Zahl der erteilten Baugenehmigungen überraschend stark um 6,6% auf 79.200 Wohnungen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Es war das erste Minus gegenüber dem Vorjahresquartal seit fünf Jahren. Über einen Rückgang der Stahlnachfrage aus der Bauwirtschaft muss man sich allerdings keine Sorgen machen.
Mit dem Beginn des zweiten Quartals hat sich die Lage verbessert. Das ifo-Institut meldete Ende April: "Im Bauhauptgewerbe zog der Index wieder an. Die Beurteilung der aktuellen Lage stieg auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Erwartungen bleiben nahezu unverändert optimistisch. Die Auftragsbestände entwickeln sich hervorragend."
Stahlpreis/Eisenerzpreis
Ein erneut steigender Eisenerzpreis sollte den Stahlproduzenten helfen, die Stahlpreise konstant zu halten oder möglicherweise sogar wieder zu erhöhen. Der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung kostet aktuell 62,20 US-Dollar je Tonne, nachdem er am 8. Mai 2017 auf ein 8-Monatstief bei 60,15 Dollar sank.
Dank der steigenden Nachfrage und höherer Rohstoffkosten habe der Konzern bessere Argumente gegenüber den Kunden, die Preise anzuheben, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Chef des Salzgitter-Konzerns, Heinz-Jörg Fuhrmann. Die Rohstoffexperten der Credit Suisse rechnen damit, dass der Eisenerzpreis weiter steigt. Sie erwarten für das 3. Quartal 2017 einen Eisenerzpreis von 70 US-Dollar.
Als der Eisenerzpreis im Februar 2017 auf ein Mehrjahreshoch bei 94 Dollar gestiegen war, hatte der Stahlpreis für Warmband in Westeuropa bei 568 Euro je Tonne gelegen. Gemäß einer Preiserhebung von "Steel Benchmarker" kostete Warmband am 8. Mai 2016, also an dem Tag, an dem der Eisenerzpreis auf 60 Dollar absackte, 535 Euro.