Seit Mitte März 2017 bewegt sich die Stahlpreisentwicklung nach unten. Damals war Warmband mit 572 Euro so teuer wie seit sechs Jahren nicht. Inzwischen können stahlverarbeitende Unternehmen das in vielen industriellen Fertigungsstufen benötigte Produkt um 13,5% günstiger beziehen.

Die deutsche Stahlindustrie hat eine interessante Reaktion auf den Rückgang der Warmbandpreise gezeigt. Im Februar erhöhten Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter die Produktion warmgewalzter Erzeugnisse um 3,3% auf 2,99 Millionen Tonnen. Im März, als der Verkaufspreis für Warmband das 6-Jahreshoch erreichte, weitete man die Produktion um satte 6% auf 3,39 Millionen Tonnen aus.
Im April, im Lichte eines sinkenden Warmbandpreises, verringerten die Stahlunternehmen dann die Produktion leicht um 0,3% auf 3,261 Millionen Tonnen, wie aus den Daten der Wirtschaftsvereinigung Stahl hervorgeht. Was die Stahlunternehmen machen, lässt sich in jedem Buch für Volkswirtschaftslehre nachlesen.
In den USA sank der Warmbandpreis von 673 US-Dollar auf 665 Dollar je Tonne. Bei dem von Steel Benchmarker herangezogenen EUR/USD-Wechselkurs von 1,12 ergibt sich ein US-Stahlpreis von 601 Euro je Tonne. Das sind 106 Euro mehr als in Europa. In China kletterte der Warmbandpreis um 8 Dollar auf 404 Dollar (360 Euro).