Deutschland/Europa: Stahlpreise auf absteigendem Ast

Auf dem deutschen Stahlmarkt hat sich die Verfügbarkeit von Stahlprodukten verbessert. Die Stahlnachfrage sei trotz der der nahenden Ferienzeit robust, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Gleichwohl blieben die Stahleinkäufer mit Neuaufträgen vorsichtig, was teilweise auf hohe Lagerbestände der Stahl-Service-Center zurückzuführen sei.

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Wie schwierig die Lage für die Einkäufer aus dem stahlverarbeitenden Gewerbe ist, zeigt ein Blick auf den Stahlpreis für feuerverzinkten Stahl. Der kletterte im April auf den höchsten Stand seit acht Jahren. "Die Nachfrage nach feuerverzinktem Material ist sehr hoch", stellte wenig später Thyssenkrupp-Stahl Chef Goss im WAZ-Interview fest. Man erwäge eine neues Stahlwerk in Nordrhein-Westfalen für die Veredelung von Stahl zu bauen.

Neben dem begrenzten Produktionskapazitäten kommt das Auf und Ab des Zinkpreises hinzu. Im April hatte der zur Herstellung feuerverzinkter Stähle benötigte Rohstoff 2.750 US-Dollar je Tonne gekostet. Es folgte bis Anfang Juni ein Rückgang auf 2.429 Dollar. In den letzten Wochen hat sich Zink wieder verteuert. Es kostet aktuell an der Londoner Metallbörse (LME) 2.579 Dollar.

Insgesamt setze sich die schwache Entwicklung der Stahlpreise in Nordeuropa und Südeuropa fort, meldet MEPS. In Frankreich stünden die Stahlpreise unter Druck. Auf dem italienischen Stahlmarkt sei die Lage bei einer stagnierenden Stahlnachfrage fragil. Belgien verzeichnet sinkende Stahlpreise für Bestellungen für das 3. Quartal 2107, während die Lager in Spanien überfüllt seien.

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