Stahlschrottpreise setzen Talfahrt fort
Die deutschen Stahlschrottpreise sind in einer Abwärtsspirale. Seit drei Monaten fallen die Preise. "Vor allem bei Altschrott mussten nochmals Abschläge akzeptiert werden. Schrottmengen würden nicht so aufgerufen, wie man sich das wünsche. Die Werke würden ihre Käufe auf Juli verschieben, um so den Markt zu drücken", berichtet EUWID Recycling und Entsorgung.Problematisch sei die Lage auf dem Stahlschrottmarkt aber nicht. Das Angebot von Schrott decke in etwa die Nachfrage, so dass man von einem ausgeglichenen Markt sprechen könne. Sorgenvoll blicken Schrotthändler auf den Eisenerzpreis. Mit 54,40 US-Dollar pro Tonne ist der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion erheblich günstiger als im Februar/März, als er mehr als 90 Dollar kostete.
Dies führt dazu, dass die Stahlproduktion über die klassische Hochofenroute günstiger wird. Die Erzeugung über Elektrostahlwerke, bei der mehr Schrott zum Einsatz kommt, wird hingegen kostspieliger. Hinzu kommt: Die Schrottexporte schwächeln. Der Euro hat im laufenden Quartal bisher fünf Cents auf 1,11 US-Dollar zugelegt, was die Verkaufspreise in der Türkei und anderswo nach oben treibt.
Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt (Homogener Eisen- und Stahlschrott gemischt im Verhältnis 80:20) fiel in den zurückliegenden drei Monaten von 302 US-Dollar (282 Euro) auf 276 Dollar (246 Euro). Schrotthändler senkten derweil zum ersten Mal seit vier Monaten ihre Ankaufspreise für Mischschrott und Scherenschrott.
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