Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 11. Juli 2017
EU-Stahlnachfrage am steigenDie Stahlnachfrage in der EU werde sich im laufenden Jahr um 1,9% erhöhen. Für 2018 sei dann mit einer Abschwächung zu rechnen, prognostiziert der europäische Stahlverband Eurofer. "Trotz des leicht positiven Nachfrage-Szenarios, bleiben Ungleichgewichte bei den (Stahl-) Importen das Hauptrisiko für den EU-Stahlmarkt", kommentiert Eurofer-Generaldirektor Axel Eggert.
Im ersten Vierteljahr stach die hohe Nachfrage nach Röhrenstahl hinaus. Dies sei auf Pipeline-Projekte zurückzuführen. Allerdings konnte auch die Produktion in der Automobilindustrie und dem Baugewerbe deutlich stärker zulegen als erwartet. Bis 2018 sei der Ausblick für die Produktion im stahlverarbeitenden Gewerbe zwar positiv. Das jährliche Produktionswachstum dürfte sich allerdings etwas abschwächen, prognostiziert Eurofer.
Thyssenkrupp setzt Rotstift an
Thyssenkrupp will in den kommenden drei Jahren 2.000 bis 2.500 Stellen in der Verwaltung abbauen. Die Hälfte der Stellenstreichung sollen auf die Standorte in Deutschland entfallen. Die Verwaltung ist nicht der einzige Bereich, in der Konzernchef Heinrich Hiesinger den Rotstift ansetzt. Die Stahlsparte wurde bereits angehalten, in den nächsten drei Jahren 500 Millionen Euro einsparen. Das gelte auch für den Fall, dass ein Zusammenschluss mit Tata Steel nicht kommt.
US-Stahlproduzenten fehlt Produktvielfalt
"Bisher hatten die US-Strafzölle keine nennenswerten finanziellen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit", sagt Voestalpine-Chef Wolfgang Eder. Der Salzgitter-Konzern weist darauf hin, dass bestimmte Stahlsorten, die für den Flugzeugbau und die Automobilproduktion benötigt werden, in den USA gar nicht produziert werden. Deswegen seien die Amerikaner auf Importe angewiesen. US-Präsident Trump erwägt Stahlimporte erheblich zu erschweren, weil sich angeblich die nationale Sicherheit der USA gefährden könnten. (Quelle: 🔗 Wirtschaftswoche).