Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 4. Juli 2017

Thyssenkrupp kommt nicht zur Ruhe
"Ich halte von einer Minderheitsbeteiligung gar nichts. Das lehnen wir ab. Das wäre noch schlimmer als ein 50:50-Joint-Venture, sagt der Betriebsratschef von Thyssenkrupp, Wilhelm Segerath, der Nachrichtenagentur Reuters. Seine Skepsis gegenüber dem indischen Unternehmen Tata Steel ist groß. Die Befürworter einer Fusion verweisen auf die Übernahme von Arcelor durch Mittal Steel vor gut zehn Jahren. Der aus Indien stammenden Laksmhi Mittal hat Weitblick bewiesen und kaum Kritik der Arbeitnehmerseite auf sich gezogen.

Edelstahlpreise geben nach
Die Edelstahlpreise sind im Juni erneut gesunken. Auf kurze Sicht sei mit einem weiteren Rückgang zu rechnen, zumal die Legierungszuschläge erst einmal weiter fallen dürften, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Der Nickelpreis ist bis in die zweite Junihälfte hinein gesunken, konnte jedoch zuletzt wieder zulegen. Der Stahlpreis für kaltgewalzten Edelstahl (Typ: 304) hat in Deutschland im Juni 9% unter dem Hoch vom April gelegen. Gegenüber Juni 2016 steht aber immer noch ein Plus von 20% zu buche.

Betonstahl immer teuer: Chinas Stahlmarkt läuft
In China ist von einer Stahlkrise momentan nichts zu spüren. Der meistgehandelte Betonstahlkontrakt klettert in Shanghai mit 3.373 Yuan (435 Euro) je Tonne auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Monaten. Es gibt verlässliche Indikatoren, die darauf hindeuten, dass der Anstieg nicht auf Spekulation zurückzuführen ist. Die Stahlproduzenten haben einen robusten Auftragsbestand. Hintergrund sind steigende Infrastrukturausgaben des Staates.

Weiterlesen: Neue Seidenstraßen füttert Chinas Stahlindustrie