Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 26. Juli 2017
Stahlschrottpreise steigenDie Stahlschrottpreise in Deutschland sind im Juli zum ersten Mal sei drei Monaten wieder gestiegen. Stahlneuschrott der Sorte 2/8 legt um 4,60 Euro auf 228,40 Euro zu, meldet die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV). Der Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott klettert von 200,30 Euro auf 206,60 Euro.
Deutsche Wirtschaft brummt
In den stahlintensiven Bereichen der deutschen Wirtschaft läuft es ausgezeichnet. Sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Bauhauptgewerbe ist die Geschäftslage auf einem Rekordhoch, meldet das Münchner Ifo-Institut. "Die Unternehmen waren seit der Wiedervereinigung noch nie zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Die deutsche Wirtschaft steht unter Volldampf", kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Stahlpreis Prognose: Preiserhöhungen auf der Agenda
Die deutsche Wirtschaft sei im zweiten Vierteljahr mit viel Schwung unterwegs gewesen, stellt die Deutsche Bundesbank fest. Auch hier sticht der Industriesektor heraus: "Getrieben von einer lebhaften Nachfrage nach deutschen Erzeugnissen weltweit entwickelt sich die kraftvolle Industriekonjunktur immer mehr zu einem Hauptmotor der gesamtwirtschaftlichen Expansion", heißt es im aktuellen Monatsbericht der Notenbank.
Stahlpreise nach oben treiben
Aus der Sicht der Stahlproduzenten ist die erhöhte Stahlnachfrage wegen der brummenden Industrie nicht ausreichend. Sie pochen darauf die Stahlpreise mithilfe der EU-Kommission hoch zu treiben. Die Brüsseler Behörde schlägt einen Mindesteinfuhrpreis von 472 Euro je Tonne auf warmgewalzte Produkte aus Russland, der Ukraine, Brasilien und dem Iran vor. Dem europäischen Stahlverband Eurofer geht das nicht weit genug. Er fordert scharfe Anti-Dumping-Maßnahmen wie Strafzölle.