Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 10. Juli 2017

10.07.17

Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 10. Juli 2017

Stahlverarbeiter leiden unter Strafzöllen
Laut Schätzungen könnten Importzölle, die US-Präsident George Bush 2002 auf Stahl verhängte, den USA bis zu 200.000 Arbeitsplätze in den stahlverarbeitenden Industrien (Automobil, Maschinenbau etc.) gekostet haben, berichtet die Wirtschaftswoche. Das ist ein Warnsignal für Europa. Die Politik darf den Stahlproduzenten nicht jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Treibt man die Stahlpreise mit Anti-Dumping-Maßnahmen zu hoch, ächzen darunter die Stahlverarbeiter, die sich in einem schärferen internationalen Wettbewerb behaupten müssen als die Stahlproduzenten.

Aktueller Stahlschrottpreis
Der Schrottpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott bis Hafen Iskenderun (Türkei) sank in der Woche zum 16. Juni 2017 um 1 US-Dollar auf 273 Dollar (245 Euro) je Tonne, melden The Steel Index/Scrapregister. Die Nachfrage nach Betonstahl in der Türkei sei wegen des Fastenmonats Ramadan spärlich gewesen. Hinzu käme ein schwacher Exportmarkt.

Metallpreise: Kupfer und Nickel unter Druck
"Die stark spekulativ getriebene, kleine Sommerrally an den Industriemetallmärkten ist ins Stocken geraten, und auch die kommende Woche anstehenden chinesischen Handelsdaten werden ihr keinen neuen Schwung geben", sagt die Commerzbank. Der Kupferpreis scheitert, die Marke bei 6.000 US-Dollar zu überspringen. Aktuell kostet Kupfer an der Londoner Metallbörse (LME) 5.796 US-Dollar je Tonne. Ende Juni war der Kupferpreis bis auf 5.927 Dollar, den höchsten Stand seit vier Monaten, gestiegen. Der Nickelpreis fällt ähnlich stark, während Zink die Gewinne der Sommerrallye bislang verteidigt.

Deutsche Wirtschaft am runterschalten?
"Die deutsche Konjunktur läuft sehr gut. Und dennoch bereiten die neusten sentix-Daten leichte Sorgen. Denn der zweite Rückgang der Erwartungswerte in Folge nährt den Eindruck, dass es viel besser als es zur Zeit läuft wohl auf Sicht nicht mehr werden wird", teilen die Konjunkturforscher von Sentix mit. Der Zenit des Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland scheine überschritten.