US-Sanktionen bedrohen Europas Stahlhersteller

Die USA sind eine Gefahr für europäische Stahlhersteller. Zwar sind Strafzölle auf Stahlimporte vom Tisch. Aufatmen können Unternehmen wie Thyssenkrupp und Voestalpine aber nicht. Washington erwägt europäische Firmen zu bestrafen, die zusammen mit Russland Öl- und Gaspipelines aufbauen.

Man habe nicht vor Strafzölle zu verhängen, zitiert das Wall Street Journal US-Präsident Donald Trump. Hintergrund seien Einwände von Handelspartnern. Die EU-Kommission hatte den USA hinter den Kulissen gedroht, mit Strafzöllen auf landwirtschaftliche Produkte zu kontern.

Washington gibt aber nicht auf. Ein neuer Sanktionskatalog des US-Senats gegen Russland sieht vor, europäische Unternehmen zu bestrafen, die Russland helfen Pipelines zu bauen. Davon wäre z. B. Voestalpine, ein österreichischer Hersteller besonders hochqualitativer Stähle, der im Pipeline-Geschäft Kernkompetenzen besitzt, beeinträchtigt.

Auch in Deutschland, wo die Röhren für die Pipeline Nordstream hergestellt wurden, reagiert man verärgert auf den Vorstoß der Amerikaner: "Davon wäre auch die deutsche Wirtschaft empfindlich getroffen", erklärt der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier (Reuters-Meldung).

Die Europäer verdächtigen die USA einen Keil zwischen die EU und Russland treiben zu wollen. Ziel Washingtons sei es amerikanisches Flüssiggas und Waffen an mittel- und osteuropäische Länder zu verkaufen.