Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 4. August 2017
Thyssenkrupp orakeltBei Thyssenkrupp haben sie eine neue Idee: Nach dem Vorbild von RWE könnte der Konzern Aufzugsgeschäft, Komponentenfertigung und Anlagenbau ausgliedern und an die Börse bringen. Mit diesen Bereiche erwirtschaftet Thyssenkrupp etwa 80% der Umsätze. Spaltet man sie ab, würde Mehrwert für die Aktionäre geschaffen. Vorbild wäre die Herauslösung der Bereiche Verteilernetze, Energievertrieb und Strom aus erneuerbaren Energien aus dem RWE-Konzern und deren Bündelung in der Tochtergesellschaft innogy. Das Stahlgeschäft würde weiter unter dem Namen Thyssenkrupp laufen.
Metallpreise aktuell
Der Eisenerzpreis setzt nach kurzer Unterbrechung den seit zwei Monaten währenden Anstieg fort. Der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion kostet 72,93 US-Dollar je Tonne nach 49,47 Dollar Anfang Juli. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt klettert auf 342 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Handelsbeginn Ende November 2015. Rechnet man zum aktuellen Euro-Wechselkurs von 1,19 US-Dollar, ergibt sich ein Stahlschrottpreis von 287 Euro (5-Monatshoch). Anfang März, als 1 Euro 1,06 Dollar war, stieg der Stahlschrottpreis auf 290 Euro.
Edelstahlprodukion: Voraussichtlich 6% höher als 2016
Die Edelstahlproduktion werde 2017 mit 48,5 Millionen Tonnen einen Rekord erreichen, prognostiziert die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Das wären knapp sechs Prozent mehr gegenüber 2016, als weltweit 45,8 Millionen Tonne roher Edelstahl erzeugt wurden. Gemäß den Vorhersagen wird in der EU im laufenden Jahr 7,4 Millionen Tonne Edelstahl hergestellt, knapp 2% mehr als im letzen Jahr. Für China erwartet MEPS ein Plus von 8% auf 27 Millionen Tonnen. Die USA und Südkorea können mit Zuwächsen von 3-3,5% auf 2,55 Millionen Tonnen (USA) und 2,35 Millionen Tonnen (Südkorea) rechnen. Japan werde 3,15 Millionen Tonnen Edelstahl produzieren.