Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 14. August 2017
Die EU-Kommission ordnet zum Schutz der Stahlproduzenten weitere Anti-Dumping-Maßnahmen an. Auf korrosionsbeständige Stähle aus China, deren Einfuhren in die EU in den ersten fünf Monaten des Jahres um 47% auf 1,48 Millionen Tonnen stiegen, werde Strafzölle von bis zu 28,5% verhängt.Der Stahlpreis für feuerverzinkten Stahl war im April auf ein 8-Jahreshoch geklettert. "Die Nachfrage nach feuerverzinktem Material ist sehr hoch", erläuterte seinerzeit Thyssenkrupp-Stahl Chef Goss im WAZ-Interview. Man erwäge eine neues Stahlwerk in Nordrhein-Westfalen für die Veredelung von Stahl für die Automobilindustrie zu bauen, so Goss.
Versuchen deutsche- und indische Großunternehmen zusammenzuarbeiten, wird es schwer. Volkswagen und der Autobauer Tata geben eine geplante Kooperation auf. Das könnte ein Wink mit dem Zaunpfahl für die in der Schwebe befindlichen Fusion zwischen Thyssenkrupp und Tata Steel sein.
"Wir werden bei diesem Prozess Sorgfalt walten lassen, weil aus unserer Sicht bestimmte Mindestkriterien erfüllt sein müssen", kommentiert Guido Kerkhoff, Finanzchef bei Thyssenkrupp, die Fusionsgespräche laut einer Reuters-Meldung. "Bei Tata gehört dazu beispielsweise eine tragfähige Lösung für die hohen Pensionsverpflichtungen in Großbritannien", so Kerkhoff.
Die Arbeitgeberseite bei Thyssenkrupp lehnt eine Fusion mit Tata Steel strikt ab. Sie befürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen und Standorten. Große Fondsgesellschaften, die Aktien von Thyssenkrupp besitzen, haben sich hingegen für ein Zusammengehen ausgesprochen. Konzernchef Heinrich Hiesinger lässt seit über anderthalb Jahren mit Tata verhandeln.