Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 12. Oktober 2017

12.10.17

Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 12. Oktober 2017

Aktuelle Stahlpreise Warmband
Der Stahlpreis für Warmband (Hot Rolled Coil, HRC) aus europäischen Hochöfen ist Mitte Oktober gefallen. Hintergrund ist die günstiger Verfügbarkeit von Bandstahl aus der Türkei, Ägypten und Indien. In Südeuropa kostete importiertes Warmband per 11. Oktober 510-520 Euro je Tonne nach 520-540 Euro in der Vorwoche, berichtet MetalBulletin. Dies habe dazu beigetragen, dass die heimischen Stahlproduzenten mit ihren Verkaufspreisen nach unten gehen mussten.

Der in Shanghai meistgehandelte Warmbandkontrakt ist in den letzten sechs Wochen deutlich gefallen. Der Stahlpreis für chinesisches Hot Rolled Coil sank von 4.400 Yuan (674 Euro) auf 3.851 Yuan (585 Euro) je Tonne. In den USA fiel ein entsprechender Warmbandkontrakt von 644 US-Dollar auf 595 US-Dollar je Short Ton (907,185 kg).

Thyssenkrupp-Tata: Politiker machen sich aus dem Staub
Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart sieht Vorteile in dem Zusammenschluss von Thyssenkrupp und Tata Steel. Die Arbeitnehmer sehen das anders. Sie wünschen sich von Pinkwarts Chef, Ministerpräsident Armin Laschet, ein Eingreifen: "Herr Laschet, wir fordern Sie auf, sich zur Sicherung unserer Standorte und unserer Arbeitsplätze sowie zur Zukunft des Stahlbereichs in NRW zu bekennen und dafür einzusetzen", heißt es in einem Brief der Gewerkschaft IG Metall.

Auffällig ist, dass von hochrangigen SPD-Politikern wie Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Außenminister Sigmar Gabriel zu dem Thema kaum noch etwas zu hören ist. Vor der Bundestagswahl war das noch anders. Armin Laschets Parteifreundin Angela Merkel ist da keinen Deut besser. Sie hatte in der Elefantenrunden wenige Stunden nach der Bundestagswahl die geplante Fusion zwischen Thyssenkrupp und Tata Steel kurz angeschnitten, weil dies ein wichtiges Thema für die Zukunft sei, um das sie sich kümmern müsse. Merkel hatte in diesem Zusammenhang mit dem Ausdruck einer gewissen Hybris auch dargelegt, sie könne die Krise in Nordkorea managen.

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