Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 30. Oktober 2017
"Bei guter Beschäftigungslage der deutschen Stahlwerke, aber gedämpfter Exportnachfrage haben die Schrottpreise in Deutschland zuletzt deutlich nachgegeben", berichtet EUWID Recycling und Entsorgung. Das sei allerdings kein Anlass zur Sorge. Der deutschen und europäischen Stahlwerke verfügten über eine gute Auftragslage bis 2018 hinein. Der Schrottbedarf werde daher hoch bleiben.Die Stahlschrottpreise in Deutschland haben im Oktober kräftig Federn gelassen. Die Preisrückgänge liegen im hohen einstelligen Prozentbereich. Stahlneuschrott der Sorte 2/8 verliert 17,30 Euro auf 238,10 Euro je Tonne, meldet die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV). Der Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott sinkt von 235,90 Euro auf 217,40 Euro (-7,84%).
Konjunkurboom hilft Stahlnachfrage
Deutschlands Konjunktur werde auch 2018 boomen, prognostizieren die Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutsche Presse-Agentur. Dank der guten Auftragslage und vielversprechender Exportaussichten investierten vor allem Industrieunternehmen wieder verstärkt in neue Maschinen und Produktionsanlagen.
"Wir könnten uns aber gut vorstellen, dass das kommende Jahr besser wird als erwartet. Wir überlegen daher unsere Wachstumsprognose von derzeit 1,8 Prozent noch einmal anzuheben", sagt DZ-Bank-Volkswirt Michael Holstein. Weil es auch in Frankreich gut läuft und Italien mit etwas Glück eine für seine Verhältnisse hohe Wachstumsrate von 1,5% schafft, könnte der Stahlbedarf 2018 stärker steigen als erwartet.
Auf dem EU-Stahlmarkt werde sich die Stahlnachfrage im laufenden Jahr um 2,5% auf 162,1 Millionen Tonnen erhöhen, steht im Anfang Oktober ausgesendeten Ausblick des Weltstahlverbandes Worldsteel. Der für nächste Jahr veranschlagte Anstieg um 1,4% auf 164,3 Millionen Tonnen könnte sich als zu gering gesetzt herausstellen, sollte die EU wie schon 2017 auch 2018 die Wachtumserwartungen übertreffen.