Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 9. Oktober 2017
Strafzölle Warmband bis zu 96,50 Euro/TonneDie EU-Kommission hat sehr unterschiedliche Strafzölle auf warmgewalzten Stahl aus Brasilien, dem Iran, Russland und der Ukraine verhängt. Stahlverwender aus der EU, die Warmband von dem russischen Stahlproduzenten Severstal kaufen, müssen lediglich einen Aufschlag von 17,60 Euro je Tonne bezahlen. Kunden von ArcelorMittal Brasilien zahlen 54,50 Euro. Bei MMK, ebenfalls aus Russland, werden hingegen 96,50 Euro fällig. Der europäische Stahlverband Eurofer beschwert sich, dass Serbien verschont blieb. Hier gebe es einen verstaatlichten, von Chinesen geführten, großen Stahlproduzenten.
Deutsche Industriekonjunktur auf 6-Jahreshoch
Das produzierende Gewerbe in Deutschland sorgt für Furore: Die Unternehmen haben im September ihre Ausbringungen mit 2,6% überraschend kräftig gesteigert. Ein so starkes Plus gab es letztes Mal vor mehr als sechs Jahren. Vor allem die Herstellung bei den stahlintensiven Investitionsgütern (+4,8% gegenüber Vormonat) lässt darauf schließen, dass die Stahlnachfrage aus der Industrie robust bleibt. Aus dem Baugewerbe dürfte sie hingegen etwas abnehmen, als hier in den letzten Monaten eine rückläufige Bautätigkeit zu beobachten war.
Weltkonjunktur mit kräftigem Wachstumsschub
Der Konjunkturaufschwung hat sich merklich verstärkt. Der Sentix Konjunkturindex für Deutschland wechselt von "Aufschwung" im September auf "Boom" im Oktober. "Der erste Konjunkturtest nach den Bundestagswahlen kann als gelungen angesehen werden", erläutern die Experten. Auch in der Eurozone liegt ein Wirtschaftsboom vor. Die US-Wirtschaft wird von einer "Abkühlung" auf einen "Aufschwung" gleich um zwei Stufen hochgesetzt. Die Konjunkturverläufe in Osteuropa, Japan und Asien-Pazifik sind ebenfalls am boomen. Einziges Sorgenkind ist derzeit Lateinamerika.