Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 3. November 2017

Kokskohlemarkt im Umbruch
Stahlproduzenten bereitet die zunehmende Macht des Bergbauriesen BHP Billiton beim Festsetzen der Kohlepreise Sorge. Das Unternehmen Anglo American werde wahrscheinlich seine Kohleminen in Australien an BHP Billiton verkaufen, berichtet "Nikkei Asian Review". Dadurch würde der Marktanteil von BHP Billiton auf 30% steigen, bei hochwertigen Kohlesorten könnte es sogar zu monopolartigen Zuständen kommen, weil BHP Billiton dort dann bis zu 50% des Kohlehandels kontrollieren würde.

Die Lage auf dem Kokskohlemarkt ist bedrohlich für die Stahlproduzenten. Die Bezugspreise für Kokskohle, einem zentralen Einsatzstoff für die Stahlproduktion über die Hochofenroute, sind aufgrund kürzerer Lieferverträge bereits höheren Schwankungen ausgesetzt. Langfristig läuft es nun auf einen kohlebedingten Anstieg der Stahlpreise hinaus, als die australischen Wettbewerbshüter den Deal zwischen Anglo American und BHP Billiton durchwinken dürften.

Edelstahlproduktion 2018: 2% Anstieg erwartet
Die Edelstahlproduktion in der EU blieb im laufenden Jahr bisher hinter den Erwartungen zurück. Aus diesem Grund senkt die Metallberatungsgesellschaft MEPS ihre Prognose. Sie rechnet damit, dass die Edelstahlwerke ihren Ausstoß lediglich um knapp 1% auf 7,35 Millionen Tonnen steigern werden. Besserung ist 2018 in Sicht. Sodann erwartet man mit einem Ausstoß von 7,50 Millionen Tonnen, was einen Plus von 2% entspräche.

Maschinenbauer schalten Gang höher
"Das ist ein hoffnungsvoll stimmendes Signal", zitiert die Deutsche Presse-Agentur Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die Mitgliedsunternehmen des VDMA zogen im September aus Deutschland 10% mehr Bestellungen an Land. Wegen der hohen Auslastung der Industrie gebe es noch Luft nach oben. Allerdings hielten sich deutsche Unternehmen mit den Anlageinvestitionen immer noch zurück. Beim Absatz im Ausland laufe es besser. "Haupttreiber ist China, China, China - aber wir haben auch gute Zahlen für die USA und Russland", so Wiechers.