Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 11. Dezember 2017

Gute Nachrichten für Thyssenkrupp-Belegschaft
Der Vorstand geht auf die Arbeitnehmer zu: "Wir sind dazu bereit, bei den Themen, die für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders wichtig sind, weitreichende Zusagen einzugehen", zitierte die "Bild am Sonntag" aus einem Schreiben von Thyssenkrupp-Personalvorstand Oliver Burkhard. Man sei bereit über Beschäftigungssicherung und Standortsicherung zu reden. "Hier wollen wir mit unserem Vorschlag bis ins nächste Jahrzehnt hinein Arbeitsplätze im zukünftigen Joint Venture sichern", so Burkhard.

"Es geht jetzt um eine Lösung für die Menschen. Wenn die Arbeitgeberseite sich jetzt bewegen will, ist das ein Signal, das wir aufnehmen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Knut Giesler. Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger hatte im Oktober gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärt, es könne nicht gesagt werden, wie der Stellenbedarf in fünf oder zehn Jahren ausshe und damit die Belegschaft einigermaßen verunsichert.

Stahlpreise klettern nach oben
Die Stahlpreise für börsengehandelte Stahlkontrakte haben sich in den letzten Wochen kräftig nach oben bewegt. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Betonstahlkontrakt kletterte von 522 US-Dollar auf 555 Dollar, während der LME-Stahlschrottkontrakt von 316 Dollar auf 353 Dollar stieg. Der US-Terminkontrakt für Warmband erhöhte sich von 610 Dollar auf 635 Dollar je Short Tonne (907,185 kg). In China kletterte der Betonstahlkontrakt von 3.705 Yuan (482 Euro) auf 4.217 Yuan (541 Euro).

EU-Stahlmarkt: Lage bleibt ungewiss
Wie ein Damoklesschwert schweben US-Strafzölle über dem europäischen Stahlmarkt. Das Vorhaben der USA, Strafzölle zu erheben, sei leider noch nicht vom Tisch, sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Chef der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Den deutschen Stahlproduzenten ist offenbar nicht so sehr davor bange, weniger Stahl in die USA verkaufen zu können, sollte US-Präsident Donald Trump zur Tat schreiten. Unangenehmer ist, dass für die USA bestimmter chinesischer Stahl, der ebenfalls wegen America First/Buy America nicht mehr untergebracht werden könnte, in der EU landet.