Trump will härteste Gangart bei Stahl-Strafzöllen

Für die europäische Stahlindustrie wird es ungemütlich. US-Präsident Donald Trump will es auf dem globalen Stahlmarkt so richtig krachen lassen. Auf alle US-Stahlimporte, egal ob aus Deutschland, China oder Russland, soll ein pauschaler Strafzoll von 24% verhängt werden, berichtet der Finanzdienst Bloomberg.

Die Europäer hoffen als Nato-Verbündete außen vor zu bleiben. Allerdings haben die Hardliner in Washington das Sagen, wie die Entmachtung von US-Handelsminister Willbur Ross zeigt. Der hatte aus der Sicht von Trump ein weichgespültes Stahlabkommen mit China verhandelt, das der Präsident auch umgehend ablehnte, meldet das US-Newsportal Axios.

Der oft als Referenzpreis herangezogene Stahlpreis für Warmband ist in den USA deutlich höher als in Europa, was die Absatzchancen für europäischen Stahlproduzenten verbessert. Warmband aus amerikanischen Hütten kostete per 12. Februar 2018 Steel Benchmarker zufolge 794 US-Dollar je Tonne (1.000 kg), während westeuropäisches bei 688 US-Dollar lag.

Europas Stahlverband Eurofer hat Trump bereits vor einem Handelskrieg gewarnt. Auch China will bei US-Strafzöllen auf Stahl Gegenmaßnahmen ergreifen. In Brüssel und Peking hat man es auf landwirtschaftliche US-Produkte abgesehen. Deren Einfuhr dürfte man verteuern, um Trump bei einem Teil seiner Wählerschaft in Ungnade fallen zu lassen.