Trumps Einfluss auf Stahlpreise begrenzt

07.03.18

Trumps Einfluss auf Stahlpreise begrenzt

Die Stahlpreise für börsengehandelte Stahlkontrakte haben trotz konkreter werdenden US-Stahlzöllen ihren Anstiegskurs unterbrochen. US-Warmband verliert nach dem Rücktritt Gary Cohn, Top-Wirtschaftsberaters von Präsident Trump, 16 Dollar auf 824 Dollar je Short Tonne (907,185 kg). Umgerechnet kostet Warmband aus US-Hochöfen damit 732 Euro je Tonne (1.000 kg).

In Westeuropa lag der Warmbandpreis zuletzt bei 570 Euro je Tonne. Rechnet man einen Strafzoll von 25% obendrauf, läge der Verkaufspreis auf dem US-Markt (ohne Transportkosten) bei 713 Euro, also immer noch etwas unter dem, was US-Stahlproduzenten fordern. Die Unsicherheit auf den US-Stahlmarkt führe zwar bisher nicht zu Hamsterkäufen. Allerdings seien die Stahlverwender besorgt, berichtet Platts.

In Washington knirscht es, nachdem Gary Cohn seinen Posten im Weißen Haus niedergelegt hat. Wegen der Abschottungspolitik von Präsident Trump blinken auch im Kongress die Warnsignale. Der Mehrheitsführer im Abgeordnetenhaus, Paul Ryan, lässt mitteilen, dass sich die Legislative vorbehalte, Trumps Erlässe (Executive Orders) zu stoppen.

An der Londoner Metallbörse (LME) notiert der Kontrakt für homogenen Stahl- und Eisenschrott bei 383 US-Dollar je Tonne. Das sind 30 Dollar mehr als am letzen Handelstag im Februar. Der Betonstahlkontrakt klettert binnen einer Woche von 567 Dollar auf 601 Dollar.

Der Anstieg der europäischen Stahlpreise überscheindet sich zwar mit Trumps Ankündigung, Stahlzölle einzuführen. Allerdings ist es durchaus üblich, dass die LME-Stahlkontrakte zu Monatsbeginn deutlich im Plus in den Handel starten, zumal die Stahlpreise im Februar auf breiter Flur gestiegen sind.

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Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA

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