US-Stahlpreis steigt auf Rekordhoch nach Trump-Paukenschlag

Präsident Trump hat früher zugeschlagen als gedacht, woraufhin der US-Stahlpreis für Warmband auf 840 US-Dollar je Short Tonne (907,185 kg) hochschießt. Für Stahlprodukte aus aller Welt mit Destination USA soll künftig ein Strafzoll von 25% gelten. Die Maßnahme wird umgehend von der deutschen Stahlindustrie kritisiert. Auch in den USA und sogar im Weißen Haus ist das Vorgehen höchst umstritten.

"Die USA bauen eine Zollschranke auf, mit der sie sich gegen Stahlimporte aus aller Welt abschotten. Diese Maßnahme verstößt eindeutig gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO, sagt die Wirtschaftsvereinigung Stahl. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker erklärte, er bedaure die Entscheidung von Trump und kündigt Vergeltungsmaßnahmen an.

In den USA gibt es etwa 140.000 Beschäftigte in der Stahlindustrie. Ihnen stehen 5,5 Millionen im Produzierenden Gewerbe gegenüber, also jenem Sektor, der am meisten Stahl verwendet. Die Industriefirmen müssen nun höhere Stahlpreise bezahlen. Am Ende der Kette werde der US-Verbraucher das über steigende Preise und eine höhere Inflation zu spüren bekommen, warnt Gary Cohn, Top-Wirtschaftsberater von Donald Trump.

Er findet kein Gehör. Die Abschottungsbefürworter im Weißen Haus um Peter Navarro behalten die Oberhand. Larry Kudlow, US-Ökonom und externer Berater von Trump, spricht sich ebenfalls gegen Stahl-Strafzölle aus. Er sagt: Es sei geradezu grotesk, dass man den US-Stahlunternehmen nun ein weiteres Geschenk mache, nachdem man gerade ihre Unternehmenssteuern deutlich gesenkt habe.