Der tiefe Kupferpreis ist ein Warnsignal

Ginge es der Weltwirtschaft wirklich so gut wie es der Internationale Währungsfonds (IWF) behauptet, wäre Kupfer erheblich teurer. Das Kupferpreis fristet allerdings bei 6.850 US-Dollar je Tonne ein Schattendasein. Als die Weltwirtschaft das letzte Mal wirklich brummte, kostete Kupfer 10.000 US-Dollar.

Die Weltwirtschaft werde 2018 ein Wachstum von 3,9% schaffen, prognostiziert der IWF. Das wäre die stärkste Expansion seit sieben Jahren. Deutschland kann mit 2,5%, die Eurozone mit 2,4% und die USA mit 2,9% rechnen. Für China erwarten die Experten ein kräftiges Wachstum von 6,6%.

Letzte Konjunkturdaten geben diesen Optimismus nicht her. Einkaufsmanager-Daten, ifo-Geschäftsklima und ZEW-Konjunkturerwartungen trübten sich deutlich ein. Euroland/Deutschland seien in einer konjunkturellen Abkühlung und nicht länger in einer Boomphase, wie noch Ende 2017/Anfang 2018, meldet das Beratungsunternehmen Sentix.

"Alle Weltregionen befinden sich im April auf einem konjunkturellen Sinkflug. Trotz immer noch guter Lagebeurteilung gibt es keinen Zweifel, die Weltkonjunktur kühlt sich ab", schreiben die Sentix-Experten. Der von der Französin Lagarde geführte IWF behauptet das Gegenteil.

Der tiefe Kupferpreis signalisiert, dass der IWF falsch liegt. Als die Weltwirtschaft 2011 so stark gewachsen war wie es Lagarde nun für 2018 erwartet, kostet die Tonne Kupfer bis zu 10.000 Dollar. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass der IWF falsch läge.