EU-Stahlmarkt kühlt sich ab

09.05.18

EU-Stahlmarkt kühlt sich ab

Mit dem Beginn des Sommers müsse man in der EU mit sinkenden Stahlpreisen für Flach- und Langstählen, prognostizierte die Metallberatungsgesellschaft MEPS Anfang 2018. Tatsächlich haben sich zuletzt die Anzeichen sinkender Verkaufspreise verdichtet. Die Auslieferungen der Stahlhändler sind gefallen, das Wachstum in den stahlintensiven Wirtschaftsbereichen wird schwächer.

Flachstahlhändler haben im ersten Quartal 1,9% weniger Stahl ausgeliefert im Vergleich zu Vorjahreszeitraum, meldet der Stahlhändler-Verband Eurometal. Die Multi-Produkt-Stahlhändler verbuchten einen Rückgang um 1,5%. Die Auslieferungen von Langstählen sank deutlich. Bei Bandstahl, Röhren und Grobblech hat es hingegen Anstiege gegeben.

In Deutschland lag die Industrieproduktion im März um 1,0% höher als im Februar, teilt das Statistische Bundesamt mit. Der vorwärtsgerichtete Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe sank hingegen überraschend um 0,5%. Banken-Volkswirte hatten mit einer Zunahme um 0,5% gerechnet.

Der Kostendruck für Stahlproduzenten werde im 2. Quartal nachgeben, hatte MEPS prognostiziert. Wegen des zuletzt wieder gestiegenen Eisenerzpreises, höheren Stahlschrottpreisen, teurerem Öl und einem schwächeren Euro dürfte die Produzenten es jedoch schwer haben, zu Entlastungen auf der Kostenseite zu kommen, wie sich nun herausstellt.

Mit der Vorhersage, dass das dass das Stahlangebot in der EU die Nachfrage übersteigen werde, sollte MEPS hingegen recht behalten. Die Trump-Stahlzölle hätten bereits zu Umlenkungseffekten und einem höheren Angebot von Importstahl geführt, reklamiert die Wirtschaftsvereinigung Stahl.

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