Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 28. Mai 2018

28.05.18

Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 28. Mai 2018

Betonstahl etwas teurer, Warmband stabil
Der Stahlpreis für Betonstahl aus nordeuropäischer Produktion war per 23. Mai 2018 bei 535-550 Euro je Tonne und damit etwas niedriger im Vergleich zur Vorwoche, als die Spanne bei 535-560 Euro gelegen hatte. Die Nachfrage nach Betonstahl sei weiter begrenzt, berichtet Metal Bulletin.

Bei warmgewalzten Stahl haben sich die Preise im Mai bei 560-580 Euro stabilisiert. Eine Untersuchung der EU-Kommission, ob wegen den US-Stahlzöllen für den US-Stahlmarkt bestimmte Ware in die EU umgeleitet wird, schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Stahlhandel. Bereits im Juni könnte die EU so genannte Safeguard Measures verkünden und damit die Kosten für importierte Flachstähle steigen lassen.

Noch vier Tage...
Weil im Handelsstreit mit den USA keine Lösung in Sicht ist, werden die EU-Stahlexporteure aller Voraussicht nach ab Freitag, dem 1. Juni 2018, ihren für den US-Markt bestimmten Stahl mit einem Strafzoll von 25% belegt sehen. Die EU tat bisher so, als ob es mit den USA keine Verhandlungen gebe, solange sie nicht permanent von den Zöllen ausgenommen wird.

Tatsächlich hat Brüssel angeboten den EU-Binnenmarkt für Flüssiggas und die US-Autobauer stärker zu öffnen. Doch das reicht der Trump-Regierung nicht aus. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström rechnet nicht mehr mit einer Lösung, so dass die US-Strafzölle höchstwahrscheinlich in vier Tagen Realität werden.

Stahlverwendern geht es gut, Kostendruck steigt
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung im Mai zum dritten Mal in Folge eingetrübt, berichtet das ifo-Institut. Gleichwohl beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage weiterhin günstig. Im stahlintensiven Baugewerbe kletterte das Geschäftsklima auf ein Rekordhoch.

Der Aufschwung in Deutschland sei nach wie vor intakt, sagt die Deutsche Bundesbank. Sie verweist auf eine sehr günstige Auftragslage in der Industrie und erwartet, dass die Unternehmen mehr in Ausrüstungen investieren.

Produzierendes Gewerbe ächzt unter hohen Einkaufspreisen
"Der schwächste Anstieg der Verkaufspreise in der Industrie seit letztem Oktober sorgte dafür, dass die Verkaufs- bzw. Angebotspreise insgesamt mit verlangsamter Rate zulegten", heißt es in einer aktuellen Einkaufsmanager-Datenerhebung des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Gleichzeitig stiegen die Input-Kosten. Im Mai mussten die Unternehmen den zweitstärksten Anstieg der Einkaufspreise seit sieben Jahren verkraften. Zugelegt haben vor allem die Ölpreise.

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