Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA

Der Stahlpreis für Warmbandstahl (Hot-rolled Band) in Westeuropa war per 23. Juli 2018 bei 544 Euro je Tonne, meldet Steel Benchmarker. Wegen protektionistischen Maßnahmen der EU-Kommission kann sich das Angebot auf dem EU-Stahlmarkt nicht frei entfalten. Das heißt aber nicht, dass die Verkäufer schalten und walten können wie sie gerne möchten.

Warmbandstahl aus westeuropäischen Hochöfen hat sich innerhalb eines Jahres um 11% verteuert. Ende Juli 2018 hatte der 5 Millimeter dicke und 1200-1500 mm breite Stahl in Deutschland, Frankreich und Benelux 492 Euro gekostet. Im Februar 2018 erreichte der Warmbandpreis dann ein 6-Jahreshoch bei 570 Euro.

Auf dem Stahlmarkt ist man aktuell auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht. So versucht die EU-Kommission im Auftrag der Stahllobby durch ein neues, kompliziertes Strafzoll- und Mengenbeschränkungssystem das Stahlangebot zu verknappen, um die Preise hochzutreiben. Gleichzeitig findet eine Abkühlung der Konjunktur statt, die die Stahlnachfrage dämpft.

Die hohen Wachstumsraten, die Westeuropa Ende 2017/Anfang 2018 erreichte, sind passé. Aktuell ist zwar ein Aufbäumen der Industriekonjunktur in Deutschland zu beobachten. In Frankreich stehen die Zeichen allerdings auf Abschwung. Der französische Einkaufsmanagerindex liegt nur noch drei Punkte über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Im Dezember 2017 waren es noch neun Punkte.

In den USA hat die Stahlpreisentwicklung die 1000-Dollar-Marke nicht halten können. US-Warmband sank von 1.006 US-Dollar je Tonne (1.000 kg) am 9. Juli auf 995 Dollar am 23. Juli. Bei einem Euro-Wechselkurs von 1,17 US-Dollar ergibt sich ein Stahlpreis von 850 Euro. Damit ist US-Warmband 56% teurer als westeuropäisches.