Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 6. September 2018
Die deutsche Industriefirmen haben weniger Aufträge an Land gezogen als weithin erwartet. So hat sich der Auftragseingang des Verarbeitenden Gewerbes im Juli um 0,9% gegenüber dem Vormonat verringert, berichtet das Statistische Bundesamt. Banken-Volkswirte werden auf dem falschen Fuss erwischt. Sie hatten mit einem Plus von 1,8% gerechnet.Der Auftragseingang habe sich seit Jahresbeginn "merklich abgeschwächt". Dabei dürften die weltweiten Verunsicherungen durch Handelskonflikte eine Rolle gespielt haben. (...) "Nach wie vor ist der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe sehr hoch und das Geschäftsklima verbesserte sich zuletzt sogar wieder", kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium.
Aus der Sicht der Stahlproduzenten wird es brenzlich. Wegen Lieferengpässen und eines weiterhin hohen Auftragbestandes haben viele Stahlkunden Bestellungen "doppelt und dreifach" getätigt, bericht Euwid Recycling und Entsorgung. Käme es nun zu einer Konjunkturabkühlung, würden viele dieser Bestellungen storniert oder zeitlich nach hinten verschoben.
An der Börse wird der sich für die Stahlproduzenten eintrübende Geschäftsausblick schon eine ganze Weile eingepreist. Die Thyssenkrupp-Aktie fällt unter die Marke von 20 Euro und liegt damit im laufenden Jahr 18% im Minus. Anteilsscheine von Salzgitter haben 22% verloren. Bei Voestalpine beträgt das Minus 25%, bei ArcelorMittal 11%.