Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 12. Oktober 2018
Die Aktienkurse der Stahlproduzenten meistern den Ausverkauf an den Börsen den Umständen entsprechend gut. So sinken die Papiere von Thyssenkrupp zwar knapp unter 20 Euro. Sie sind aber immer noch mehr wert als Anfang September, als sie für weniger als 19 Euro gehandelt wurden. Die Salzgitter-Aktie kostet knapp 40 Euro - nach 36,80 Euro vor einem Monat.Dass sich die Stahlaktien so gut halten, hat einen Grund: Die Automobilindustrie. Sie wurde durch die Einführung eines neues Abgaszyklus (WLTP-Zulassungsverfahren) zum 1. September 2018 besonders belastet. Es kam zu zeitweiligen Produktions- und Lieferstopps. Dieser Prozess löst sich in den kommenden Wochen und Monaten auf.
Darüber hinaus dürften die wie eine Abwrackprämie wirkenden Diesel-Beschlüsse der Bundesregierung der Autoindustrie unter die Arme greifen. Der Stahlbedarf könnte also im 4. Quartal 2018 sprunghaft ansteigen - eine gute Gelegenheit für die Stahlproduzenten zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Mehr Stahl zu verkaufen, und den zu einem höheren Verkaufspreis.
Es mache keinen Sinn der Automobilindustrie feuerverzinkten Stahl zu verkaufen, wenn sie nicht bereit sei 25-30 Euro je Tonne mehr zu bezahlen, zitiert Argusmedia einen Stahlverkäufer. "Wenn sie das nicht bezahlen, machen wir keinen Vertrag", so der Verkäufer. Seine niedrigen Lagerbestände deuteten daraufhin, dass es keinen nennenswerten Rückgang der Pkw-Nachfrage gebe.