Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 24. Oktober 2018

Der Eisenerzpreis klettert auf den höchsten Stand seit sieben Monaten. Die Tonne mit einem Gehalt von 62% verteuert sich auf 74,31 US-Dollar. Zum aktuellen Euro-Wechselkurs von 1,15 Dollar ergibt sich damit ein theoretischer Bezugspreis für europäische Stahlproduzenten von 64,62 Euro. Im März 2018, als der Euro 1,24 Dollar kostete, waren es 59,93 Euro.

Stahlproduzenten vereinbaren mit den Bergbau- und Rohstoffhandelsunternehmen in der Regel quartalsweise, wie viel Eisenerz sie kaufen und zu welchem Preis. Die Chefeinkäufer müssen bereits mehr bezahlen, da der Eisnerzpreis im 3. Quartal 2018 von 65 Dollar auf 69 Dollar stieg. Sollte sich der Eisenerzpreis in den kommenden Monaten deutlich über 70 Dollar festigen, müssten sie noch tiefer in die Tasche greifen.

Gleichzeitig haben es Unternehmen wie ArcelorMittal und Thyssenkrupp schwer, höhere Stahlpreis durchzusetzen. Sie werden sogar von den Automobilkonzernen unter Druck gesetzt, die Stahlpreise zu senken. Dagegen sperren sich die Verkäufer. Es mache keinen Sinn der Autoindustrie feuerverzinkten Stahl zu verkaufen, wenn sie nicht bereit sei 25-30 Euro je Tonne mehr zu bezahlen, zitiert Argusmedia einen Stahlverkäufer.

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Die Stahlaktien sind bereits im Sturzflug. Anteilsscheine von ArclorMittal sanken seit Jahresbeginn um 18% auf 23 Euro. Die Aktien von Thyssenkrupp und Salzgitter haben knapp ein Viertel ihres Wertes eingebüßt.