Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 31. Oktober 2018
Stahlindustrie mit teurer RohstoffrechnungDie Inflationsrate in Deutschland ist im Oktober angetrieben von einem deutlichen Anstieg der Energierpreise (+8,9%) auf den höchsten Stand seit zehn Jahren geklettert. Der Eisenerzpreis, ebenfalls ein wichtige Kostenfaktor für die Stahlindustrie, steigt mit 76,70 US-Dollar je Tonne auf ein 7-Monatshoch. Erschwerend kommt der weiche Euro hinzu, der die Rohstoffrechnung der Stahlproduzenten weiter in die Höhe treibt. 1 Euro kostet aktuell 1,13 US-Dollar - nach 1,23 im 1. Quartal 2018.
Aktuelle Stahlpreise - Kontrakte
Die Stahlpreise für börsengehandelte Stahlkontrakte notieren leichter. Der Betonstahlkontrakt (B500C) der Londoner Metallbörse (LME) sinkt binnen einer Woche von 510 US-Dollar auf 500 Dollar je Tonne. Stahlschrott verliert 6 Dollar auf 332 Dollar. Am US-Terminmarkt gehandeltes Warmband sinkt um 4 Dollar auf 831 Dollar je Short Tonne (907,185 kg).
Wachstum geht abhanden
Dem Wirtschaftswachstum geht die Puste aus. Im 3. Quartal 2018 expandiert die Eurozone lediglich um 0,2%. Das war der niedrigste Wert seit vier Jahren und nur halb so viel wie von Banken-Volkswirten erwartet. Die Schwächephase soll auf die Probleme der Automobilindustrie wegen dem neuen Emissionsverfahren zurückzuführen sein.
Hierbei könnte es sich allerdings um eine Fehleinschätzung handeln. Die Autokonzerne haben bekanntlich weiter produziert und legten ihre Pkw auf Lager, was sich ebenso im Bruttoinlandsprodukte (BIP) bemerkbar macht wie Neuzulassungen. Darüber hinaus zeigen Einkaufsmanager-Daten, dass der Dienstleistungssektor, der etwa zwei Drittel der Eurozonen-Wirtschaft ausmacht, schwächelt.