Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 8. Oktober 2018

Stahlschrottpreise sinken
Die Stahlproduzenten haben einen Angebotsüberhang auf dem Stahschrottmarkt genutzt, um ihre Kostenbasis zu senken. "Die Stahlwerke konnten in den Septemberverhandlungen mit den Schrotthändlern teils deutliche Preisabschläge heraushandeln", berichtet Euwid Recycling und Entsorgung. Neben dem hohen Schrottaufkommen erschwerten gesunkene Exportpreise den Schrotthändlern das Geschäft. Es ist aber bereits Besserung in Sicht. Für Oktober sei mit stabilen Schrottpreisen zu rechnen.

Stahlproduzenten ohne roten Faden
Die Autokonzerne versuchen derzeit die Stahlpreise für feuerverzinkten Stahl zu drücken. Sie argumentieren, dass die Kosten der Stahlwerke so niedrig seien wie 2013, was auch auf gesunkene Stahlschrottpreise zurückzuführen sein dürfte. "Um ihren Kunden keinen Grund zu liefern, die Stahlpreise zu drücken, hätten die Werke kein Interesse an einem massiven Rückgang der Schrottpreise", hieß es in einem Euwid-Marktbericht vom August.

🔗Angebotsüberhang und Exportgeschäft ziehen Stahlschrottpreise nach unten

Wo steht die deutsche Industrie?
Die Lage im Verarbeitenden Gewerbe ist undurchsichtig. Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im August deutlich besser als erwartet entwickelt. Um 2% stiegen die Bestellungen, berichtet das Statistische Bundesamt. Die "positiven konjunkturellen Tendenzen im Verarbeitenden Gewerbe" sollten sich im vierten Quartal wieder durchsetzen, kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium.

Daten für September sind hingegen schwächer hereingekommen. Der ifo-Geschäftsklimaindex für das Verarbeitende Gewerbe ist gefallen. Der Einkaufsmanagerindex für das Produzierende Gewerbe von IHS Markit ist vor allem wegen einem deutlichen Rückgang der Neuaufträge aus dem Ausland ebenfalls gesunken. Die Geschäftsaussichten der Industriefirmen trübten sich auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren ein.