Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 26. August 2019

Die Chancen einer spürbaren Erholung der Stahlnachfrage gespeist aus der Industrie schmelzen dahin, wie ein in der Sonne stehender Eisbecher. Der ifo-Geschäftsklimaindex sinkt auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren. Wie so oft in den letzten Monaten fällt der Rückgang stärker aus als von Ökonomen erwartet.

"Die Sorgenfalten bei den deutschen Unternehmenslenkern werden immer tiefer. Die Anzeichen für eine Rezession in Deutschland verdichten sich", stellt Ifo-Präsident Clemens Fuest fest. Damit dürfte eine spürbare Belebung der Stahlnachfrage nach den Sommermonaten ausbleiben.

ArcelorMittal erhöhte in der letzten Wochen seinen Stahlpreis für Warmband in Deutschland auf 510 Euro je Tonne ab Werk/Ruhr. "Der Stahlproduzent habe sich zu diesem Schritt entschlossen, weil er von stärkeren Handelsaktivitäten erwartet", berichtete Fastmarkets. Die anstehende Rezession in Deutschland deutet jedoch daraufhin, dass ArcelorMittal hier womöglich ein wenig zu optimistisch ist.

Was derzeit in Deutschland auf dem Stahlmarkt realisierbar ist, liegt deutlich unter 500 Euro. Zwischen 460-470 Euro zahlen Abnehmer für Warmband aus heimischer Produktion, meldet Argus. Ein italienischer Verkäufer habe 450 Euro bekommen.