Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 4. September 2019

"Die Stahlwerke bekommen ihren Stahl – vor allem Flachstahl für die Automobilindustrie – immer schlechter abgesetzt und müssen Preiszugeständnisse machen, was die Schrottnachfrage sinken lässt und den Abwärtsdruck auf die Schrottpreise erhöht", zitiert Euwid Recycling und Entsorgung einen Schrotthändler.

Der Stahlpreis für in Nordwesteuropa produzierten warmgewalzten Stahl sinkt Anfang September um 2,50 Euro auf 464 Euro je Tonne, meldet Argus. Zunehmend wettbewerbsfähige Importe und eine weiterhin geringe Nachfrage dämpften die Stimmung auf dem Stahlmarkt für Warmband, erläutert der Rohstoffspezialist.

Auf dem Stahlschrottmarkt sieht es etwas besser aus. Weil sich im Zuge der Konjunkturabkühlung das Schrottangebot aus der Automobilindustrie und dem Maschinenbau verringert, sind die Stahlschrottpreise nach unten besser abgesichert. "Die Bereitschaft des Handels, die Preise zurückzunehmen, ist deshalb momentan noch gering", berichtet Euwid.

Auf dem Warmbandmarkt sieht es anders aus. Würden die deutschen Stahlproduzenten versuchen die Preise über eine Produktionskürzungen hochzubringen, wäre das zum Scheitern verurteilt. Warmband aus Italien, das aktuell 441 Euro ab Werk kostet und importiertes Warmband würden die Angebotslücke sofort schließen. Die deutschen Stahlproduzenten verlören Marktanteile verlieren und erlitten Umsatzeinbußen.