Aktuelle Stahlpreise Warmband je Tonne - Westeuropa/USA

18.10.19

Aktuelle Stahlpreise Warmband je Tonne - Westeuropa/USA

Grafischer Vergleich sinkender Stahlpreis für Warmband mit sinkendem ifo-Geschäftsklimaindex

Der Stahlpreis für Warmband sinkt im Herbst auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Der 5 Millimeter dicke und 1200-1500 Millimeter breite Stahl kostet in Deutschland, Frankreich und Benelux 440 Euro je Tonne per 14. Oktober 2019, meldet Steel Benchmarker. In den USA bricht der Warmbandpreis erdrutschartig ein. Der Preisunterschied zu europäischen Warmband schmilzt trotz Trumps Strafzöllen auf 78 Euro je Tonne.

Im Oktober 2018 erlösten europäische Stahlproduzenten wie ArcelorMittal und Thyssenkrupp für warmgewalzte Erzeugnisse 100 Euro mehr je Tonne. An der US-Ostküste und östlich des Flusses Mississippi lag der Warmbandpreis bei 940 US-Dollar (817 Euro) je Tonne. US-Warmband war seinerzeit um 277 Euro je Tonne teurer als europäisches. Die US-Regierung hatte wenige Monate zuvor pauschale Strafzölle auf alle Stahleinfuhren in Höhe von 25% verhängt.

Aktuell kostet US-Warmband 570 Dollar (518 Euro) und damit 59 Dollar weniger als Ende September 2019. Beide Seiten des Atlantik durchlaufen eine gravierende Abkühlung ihrer Industriesektoren. In den USA kommt das nicht so sehr tragen, weil die US-Wirtschaft zu 70% vom Konsum abhängt. In Deutschland ist die Abhängigkeit von dem Produzierenden Gewerbe hingegen wesentlich größer.

Ein Blick auf das ifo-Geschäftsklima zeigt, dass das Schlimmste überstanden sein könnte. Der Index legte im September 2019 zum ersten Mal seit fünf Monaten zu. Der Anstieg fällt jedoch gering aus. Man muss abwarten, ob es in den kommenden Monaten weiter nach oben geht, zumal der jüngste Anstieg beim ifo-Index nicht von einer besseren Verfassung des Verarbeitenden Gewerbes herrührt, sondern vom Dienstleistungssektor.

Sollte sich im Oktober die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe aufhellen, könnte das eine Trendwende bei den Stahlpreisen einläuten. Der ifo-Index für das Verarbeitende Gewerbe sank zwischen September 2018 und September 2019 ohne Unterbrechung von 23,5 Punkten auf -6,4 Zähler. Er hat damit einen engen Gleichlauf mit den Stahlpreisen aufgewiesen.