Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 16. Oktober 2019
Deutschlands Wirtschaftswachstum wird sich mehr als verdoppeln. Zu diesem Ergebnis kommt der Internationale Währungsfonds (IWF). Demnach wird die deutsche Wirtschaft 2019 ein Wachstum von 0,5% erzielen und 2020 von 1,3%. Der deutsche Staat habe Spielraum seine Ausgaben zu erhöhen, um das Wachstum anzuschieben, sagt der IWF.Bislang geht es auch ohne die aus dem Ausland immer wieder an die deutsche Regierung herangetragenen Ausgabenprogramme, die eine Abkehr von der schwarzen Null und einen Neueinstieg in die Neuverschuldung bedeuteten. Nachdem die Konjunktur im zweiten und dritten Quartal stagnierte, dürfte es im Schlussquartal wieder eine positive Wachstumsrate geben.
Das Wachstum werde sich laut den IWF-Experten in ganz Europa beschleunigen. Dies würde eine Trendwende auf den Stahlmärkten, wie sie der Weltstahlverband Worldsteel erwartet, zweifelsfrei begünstigen. Für 2020 rechnet Worldsteel mit einem Anstieg der Stahlnachfrage in der EU um 1,1% auf 168,6 Millionen Tonnen – nach -1,2% auf 166,8 Millionen Tonnen in 2019.
Bei einer steigenden Stahlnachfrage und mehr Wirtschaftswachstum müsste es dann zu einer Erholung der Stahlpreise kommen. Der durchschnittliche Stahlpreis für Warmband aus nordwesteuropäischer Produktion sank seit Anfang 2019 von 510 Euro je Tonne auf aktuell 430 Euro. Die Betonstahlpreisentwicklung purzelte von 540-560 Euro auf 460-475 Euro.