Käufer trotz Gefahr steigender Stahlpreise zurückhaltend

"Der deutsche Markt für Walzerzeugnisse ist ruhig. Den Stahlherstellern fehlt es aufgrund der deutlich reduzierten Aktivitäten in der Autoindustrie an Aufträgen", berichtet "MEPS" (Stand: 20.11.2019). Die Lagerbestände der Stahl-Service-Center würden sich zwar allmählich verringern. Allerdings seien die Lager im Verhältnis zu der schwachen Stahlnachfrage immer noch zu hoch, so die die Metallberatungsgesellschaft.

In einem Stahlmarkt-Bericht von "Argus" vom 26.11.2019 heißt es: "Der erhebliche Lagerabbau der letzten Monate - insbesondere in Deutschland - ist vorbei, und die Käufer versuchen nun, wieder aufzufüllen." Die Käufer seien aber nicht bereit die von den Stahlproduzenten gewünschten 430-450 Euro je Tonne für warmgewalzte Erzeugnisse zu bezahlen.

Hinzu kommen kurze Lieferzeiten. Dies erlaubt es den Käufern abzuwarten oder nur vergleichsweise geringe Mengen zu ordern. Eine solche Strategie würden allerdings steigende Stahlpreise zunichte machen. Ein signifikanter Anstieg der Stahlpreise für Warmband blieb zwar bisher aus. Allerdings könnte sich das Anfang 2020 ändern.

Indes zeichnet sich ab, dass das riesige Stahlwerk im süditalienischen Taranto weiterproduzieren wird. Ein Abschalten der Hochöfen dürfte vom Tisch sein. Hintergrund ist ein Treffen zwischen den Chefs von ArcelorMittal und Italiens Regierung. Die Gespräche seien laut der Nachrichtenagentur "ANSA" konstruktiv verlaufen.