Stahlpreis Prognose 2020: 430-460 Euro/Tonne für Warmband

05.11.19

Stahlpreis Prognose 2020: 430-460 Euro/Tonne für Warmband

Stahlpreisentwicklung Warmband Westeuropa bis November 2019 mit Stahlpreis Prognose 2020

Eine Bodenbildung bei den Stahlpreisen für Warmband gefolgt von einem Anstieg dürfte sich noch einige Wochen hinziehen. Zwar haben die Stahlproduzenten ihren Ausstoß durch das Abschalten von Hochöfen verringert. Das Produzierende Gewerbe kommt aus dem Tal der Tränen jedoch nicht heraus. Das einzige Fünkchen Hoffnung: Die US-Regierung deutet an, auf Strafzölle gegen EU-Autohersteller verzichten zu wollen.

Um 11% haben die in Deutschland ansässigen Stahlproduzenten die Erzeugung von wamrgewalzten Erzeugnissen im September verringert. Ihr Kalkül: Man will das Angebot verknappen, um eine Bodenbildung bei der Stahlpreisentwicklung für Warmband zu ermöglichen. Der durchschnittliche Warmbandpreis in Deutschland, Frankreich und Benelux lag zuletzt laut Argus, Fast Markets und Steel Benchmarker zwischen 416-431 Euro je Tonne.

Das Wirtschaftsklima in der Eurozone ist so schlecht wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr, teilt das ifo-Institut mit. Laut dem europäischen Stahlverband Eurofer darf man sich keine Hoffnung machen, dass es demnächst aus dem Tal der Tränen rausgeht. "Eine baldige Bodenbildung des gegenwärtigen Abschwung im Produzierenden Gewerbe der EU ist nicht wahrscheinlich", sagt der Verband.

Nach positiven Gesprächen mit Autoherstellern der Europäischen Union (EU), Japan und Korea könnten die USA Abstand von angedachten Zusatzabgaben nehmen, erklärt US-Handelsminister Wilbur Ross gegenüber dem Finanzdienst Bloomberg. Darüber hinaus hellt sich die Stimmung gerade in den Emerging Markets auf. Aufstrebende Volkswirtschaften wie China, Indien, Türkei, Brasilien etc. sind sehr wichtige Exportkunden der Europäer.

Der Stahlverbrauch werde allerdings nicht vor dem zweiten Quartal 2020 anspringen, sagt Eurofer. Sollte es so kommen, könnte der Warmbandpreis ab Anfang 2020 steigen. Er wird aller Voraussicht nach nicht das Niveau von Anfang 2019 bei 500 Euro erreichen. Wahrscheinlicher ist, abhängig davon, wie stark der Rebound in der Industrie ausfällt, eine Spanne zwischen 430-460 Euro.