Warmband Europa: Flutet Ilva bald so wie die Chinesen?

11.11.19

Warmband Europa: Flutet Ilva bald so wie die Chinesen?

Die Stahlpreise am Spotmarkt und bei börsengehandelten Stahlkontrakten spreizen sich auf. So sank der durchschnittliche Verkaufspreis für warmgewalzten Stahl in Deutschland, Frankreich und Benelux zuletzt mit 412,50 Euro je Tonne auf ein neues Tief, meldet "Argus". Die Zukunft des Ilva-Stahlwerkes ist ungewiss. Gewiss scheint nur, dass die Kapazitäten dort aufrechterhalten werden, was einen Anstieg der Stahlpreise erschwert.

An der Londoner Metallbörse (LME) gehandelten Stahlkontrakte sind hingegen am steigen. Betonstahl wird für 423,50 US-Dollar je Tonne gehandelt. Das sind knapp 20 Dollar mehr als Ende Oktober 2019. Der Stahlschrottkontrakt kletterte in den letzten knapp zwei Wochen von 239 Dollar auf 264 Dollar. Auch die börsengehandelten Kontrakte für warmgewalzte Erzeugnisse aus China und den USA sind am steigen.

Der viele Ilva-Stahl

"Wenn sich Arcelormittal zurückzieht, wird es zu einem rechtlichen Kampf kommen und wir werden sehr hart sein", sagt Italiens Regierungschef Giuseppe Conte an die Adresse von Lakshmi Mittal. Es schießen bereits Gerüchte ins Kraut, wonach ArcelorMittal Ilva behält und dann den Markt mit Stahl fluten wird, um seine Auftragsbücher zu füllen.

Es gibt ferner die Variante, dass der italienische Staat bei Ilva einsteigt. Auch das würde einen Anstieg der Stahlpreise erschweren, als ein staatlicher Anteilseigner weiterproduzieren ließe, um den Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern. Den zu viel produzierten Stahl würden Conte und seine Leute dann zu Schleuderpreisen auf den Mark werfen. Man hätte dann eine Situation, wie man sie oft bei chinesischen Stahlherstellern vorfindet.