Stahlschrottpreis Deutschland: E3 klettert auf €230

Die Lage auf dem deutschen Stahlschrottmarkt hat sich im November spürbar verbessert. Stahlwerke kaufen schweren Stahlschrott (E3) für 225-235 Euro je Tonne, meldet "Fastmarkets". Damit ist der Stahlschrottpreis 15% höher gegenüber Mitte Oktober, als die Preisspanne bei 195-205 Euro war.

Im September und Oktober sind die Stahlschrottpreise deutlich gesunken: "Vollbremsung am Stahlschrottmarkt: Nachfrage und Preise stark rückläufig"; "Absturz der Stahlschrottpreise: Nachfrage der Stahlwerke bleibt schwach." So betitelte "Euwid Recycling und Entsorgung" seine monatlichen Berichte.

In den letzten Wochen hatte sich dann eine Besserung angedeutet. Im Fokus stand der Exportpreis für schwerschmelzenden Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) in die Türkei. Er machte Anfang November einen Satz nach oben.

Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt konnte seitdem seine Gewinne verteidigen. Er notierte bei 261,50 US-Dollar (236 Euro) je Tonne per 15. November – nach 240 Dollar (216 Euro) Ende Oktober.

Folgen für Warmband


Weil die Stahlwerke mehr für Stahlschrott zahlen müssen, dürfte für Autohersteller kaum möglich sein, sich die tiefen Warmbandpreise für die bis Mitte 2020 reichenden nun zu vereinbarenden Lieferverträge zu sichern. Aktuell liegen die durchschnittliche Warmband-Verkaufspreise bei 412-427 Euro je Tonne.

Er rechne damit, dass man sich mit den Autoherstellern auf etwa 440 Euro einigen werde, zitiert "Argus" eine Vertreter eines nordeuropäischen Stahlproduzenten. Das wäre noch immer deutlich unter den vorherigen Abschlüssen, als die Automobilindustrie 510-520 Euro bezahlt hatte.

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