Stahlschrottpreise klettern nach oben
Auf dem Stahlschrottmarkt geht es zur Sache: Auf erhebliche Abschläge im September und Oktober folgte ein kräftiger Anstieg der Stahlschrottpreise im November. Die Musik spielt auf dem Exportmarkt. Der inländische Schrottbedarf der Stahlwerke ist zweitrangig. Neue Drohungen gegen die Autoindustrie aus Washington tragen dazu bei, dass die Schrottnachfrage der Flachstahlproduzenten gedämpft bleiben dürfte.Der Exportpreise für Stahlschrott mit Destination Türkei klettert nach oben. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Kontrakt steigt Anfang Dezember auf 277-279 US-Dollar je Tonne. Das war merklich mehr gegenüber dem letzen Handelstag im November, als der Kontrakt zu einem Stahlschrottpreis von 262 Dollar fällig gestellt wurde.
"Auslöser des Preissprungs im November war den Angaben zufolge eine deutlich verstärkte Schrottnachfrage der Türkei. So bieten sich den türkischen Stahlwerken neben einer verbesserten Inlandsnachfrage durch steigende Stahlpreise in China derzeit wieder gute Exportmöglichkeiten", berichtet "Euwid Recycling und Entsorgung".
Die Lage des inländischen Schrottmarkt prägt eine aufgehende Schere zwischen Bauhauptgewerbe und Verarbeitendem Gewerbe. Baustahl ist auf dem deutschen Markt gefragt, die Betonstahlpreise steigen. Die Nachfrage nach Flachstahlerzeugnissen bleibt hingegen wegen der Automobilindustrie schwach.
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Laut ifo-Geschäftsklimadaten geht es dem Bauhauptgewerbe so gut wie zu Jahresbeginn 2019. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe hat sich hingegen erheblich verschlechtert. Nicht ganz unwichtig in diesem Zusammenhang: Trumps Handelsminister Wilbur Ross hat gerade erklärt, dass Strafzölle auf EU-Importautos keinesfalls vom Tisch seien.