Stahlpreise klettern nach oben

Die Stahlpreise für warmgewalzten Stahl aus europäischer Produktion dürften weiter steigen. Hintergrund sind gut gefüllte Auftragsbücher der Stahlproduzenten. Hinzu kommt: Aus Drittländern importiertes Warmband ist recht teurer.

Am Spotmarkt in Norddeutschland und den Niederlanden lag der mittlere Transaktionspreis für Warmband bei 462 Euro je Tonne per 27. Januar 2020. Türkische Stahlproduzenten strebten für Warmband fob nach Südeuropa 500-510 Euro an, berichtet "Argus".

"Das Verarbeitende Gewerbe zeigt Zeichen der Erholung. Das Geschäftsklima hat sich merklich verbessert", stellt ifo-Chef Clemens Fuest fest. Die Industriefirmen beurteilten zu Jahresbeginn 2020 ihre Lage deutlich besser. "Ein stärkerer Anstieg war zuletzt im Februar 2017 zu beobachten", so Fuest.

Im November 2019 kostete Warmband lediglich 412 Euro je Tonne. Hintergrund war eine sehr schwache Nachfrage der stahlintensiven Industrie. Dies trug dann mit dazu bei, dass Stahl-Service-Center ihre Lagerbestände nicht aufstockten.

Aktuell ist aus der Sicht der Stahlproduzenten beides wieder im grünen Bereich. Es gibt aber nach wie vor Unsicherheitsfaktoren. So hat US-Präsident Trump angekündigt, die Verhängung von Strafzöllen auf EU-Importautos erneut zu prüfen.

Risiken


Nach China sei nun Europa an der Reihe, erklärte Trump bei einem Abendessen mit internationalen Konzernchefs in Davos. In der EU hat nach dem Brexit der Anti-Freihandelsblock um Frankreich das Sagen. Damit steigt das Risiko, dass Trumps-Autozölle doch noch kommen.

Das Coronavirus könnte Chinas Konjunktur merklich runterbremsen. Auch das wäre dann ein großes Problem für die deutsche Wirtschaft. Deutschland wäre in der Zange. Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den USA und China ist sehr hoch.