Stahlpreise bei Schutzklausel-Verschärfung noch höher

01.02.20

Stahlpreise bei Schutzklausel-Verschärfung noch höher

Der Stahlpreis für Warmband hat zu Jahresbeginn merklich zugelegt. In Deutschland, den Niederlanden und Belgien kostete Hot-Rolled Coil 474 Euro je Tonne ab Werk (ex-works) per 31.01.2020, meldet Fastmarkets. Das waren 35 Euro mehr als vor vier Wochen.

Einige deutsche Stahlproduzenten hätten sich Verkaufspreise von 490 Euro gesichert, berichtet Argus. Dieser Preis sei für Auslieferungen im Mai 2020 vereinbart worden. Der von Argus ermittelte Sportmarktpreis für Warmband lag in Nordwesteuropa zuletzt bei 473 Euro.

Wegen den steigenden Stahlpreisen mutmaßen Stahlhändler, dass der ein oder andere Käufer auf Importstahl umsteigt. In Antwerpen gibt es türkisches Warmband für 470 Euro cif. Italienisches Warmband kostete am Spotmarkt zuletzt 450 Euro.

Der europäischen Stahlverband Eurofer setzt sich derweil für eine stärkere Abschottung des EU-Stahlmarktes mithilfe von Schutzklauselmaßnahmen (Safeguard) ein. Das WTO-Instrument führte EU-Kommission als Antwort auf die Stahl- und Aluminiumzölle der Trump-Regierung ein.

Ende Februar wird eine Überprüfung der Schutzklauselmaßnahmen vorgenommen. Die EU-Kommission wird dann ermitteln, wie viel umgeleiteter Stahl wegen den US-Strafzöllen nach Europa kam. Sollte die EU-Kommission Eurofer folgen, dürften die Stahlpreise weiter nach oben klettern.