EU-Warmband ab 950 Euro je Tonne frei Ruhr erhältlich

Der Preiskampf auf dem europäischen Stahlmarkt intensiviert sich, und so wird Warmband von Stahlherstellern aus Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn (Visegrád-Länder) für weniger als 1000 Euro je Tonne angeboten. Den großen Produzenten ist das ein Dorn im Auge. Sie verhandeln gerade mit der Automobilindustrie.

Warmband sei von Viségrad-Hütten für 950-970 Euro je Tonne frei Ruhr verkauft worden, berichtet Argus. Große Stahlhersteller in Deutschland würden derzeit nicht einräumen für unter 1.100 Euro zu verkaufen. Das sei der Verkaufspreis, den sie gegenüber den Autoherstellern in den Lieferverträgen für 2022 durchsetzen wollten.

Die Automobilhersteller haben keine Eile die Verhandlungen abzuschließen. Hintergrund sind die sinkenden Stahlpreise für Flacherzeugnisse. Der Warmbandpreis in Deutschland und Frankreich sank laut Steel Benchmarker in den letzten drei Monaten von 1.191 Euro auf 1.122 Euro. Börsengehandelte Warmbandkontrakte fiel zuletzt recht deutlich und notieren unter 1.000 Euro. Spotmarkt-Käufer von Warmband erwarteten einen weiteren Preisrückgang, meldet Metal Bulletin

CO2-Zuschlag, Energiekosten

Thyssenkrupp versucht einen CO2-Zuschlag in Höhe von 19,29 Euro je Tonne produzierten Rohstahl bei seinen Kunden durchzusetzen, berichtet Argus. Tata Steel Europe wolle einen bereits bestehenden Zuschlag von 12 Euro auf 16 Euro erhöhen.

Neben den CO2-Zuschlägen werden die sehr stark gestiegenen Energiekosten zu einem größeren Einflussfaktor auf die Stahlpreise. Besonders betroffen ist die Stahlerzeugung von Langerzeugnissen per Elektro-Hochofen. Hier machen die Energiekosten 15% der Stahlproduktionskosten aus. Allerdings sei der Spielraum für steigende Betonstahl- und Walzdrahtpreise laut Marktbeobachtern wegen hohen Importen derzeit begrenzt.