Stahlpreise fallen zu schnell - Hersteller steuern gegen

26.09.21

Stahlpreise fallen zu schnell - Hersteller steuern gegen

Der Warmbandpreis sinkt unter 1.000 Euro je Tonne, und so sehen sich Stahlproduzenten nach Absatzmöglichkeiten außerhalb der EU um. Europäische Hersteller versuchen momentan ohne große Aufmerksamkeit zu erregen Warmband auf den Exportmärkten zu platzieren.

Stahlproduzenten hätten Warmband deutlich unter den gängigen Verkaufspreisen in der Türkei angeboten, berichtet Argus. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Kontrakt, der den Warmbandpreis in Nordwesteuropa abbildet, notiert aktuell mit 1.153 US-Dollar bzw. 984 Euro auf einem Mehrmonatstief.

Für Nicht-EU-Kunden sind die von europäischen Herstellern geforderten Preise, trotz Abschlägen, immer noch zu hoch. Der Plan, mit in den Export abfließenden Warmband das Angebot auf dem heimischen Markt zu verknappen und so die Stahlpreise und Gewinnmargen hoch zu halten, geht vorerst nicht auf.

Hohe Frachtkosten

Überdies trüben deutlich gestiegenen Frachtkosten die Exportperspektiven der europäischen Stahlhersteller ein. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie kostete die Verschiffung eines Containers von New York nach Shanghai 2.000 US-Dollar. Aktuell sind es der Bank of America zufolge 16.000 Dollar.

"Ohne rekordhohe Frachtraten würden die (Stahl-) Schrottpreise bei 300 US-Dollar CFR liegen", zitiert Platts den Mitarbeiter eines türkischen Stahlherstellers. Der Exportpreis für Stahlschrott in die Türkei lag bei 440 Dollar cfr per 23. September 2021. EU-Schrotthändler ächzen wiederum unter einem akuten LKW-Fahrermangel. Dadurch bleibt viel Schrott liegen.