Stahlpreis Prognose 2022: Es geht abwärts

12.10.21

Stahlpreis Prognose 2022: Es geht abwärts

Die Entwicklung der Stahlpreise in Deutschland geht laut Stahlherstellern, Händlern und Endabnehmern im Oktober nach unten. Die Lage hat sich im Oktober gegenüber September deutlich eingetrübt, zeigt eine Umfrage von Platts.

Nordeuropäisches Warmbreitband kostete per 8. Oktober 1.027,50 Euro je Tonne. Das waren 16 Euro weniger als in der Vorwoche und 83 Euro (-7,5%) weniger gegenüber dem Vormonat. Am Stahlmarkt sei es recht ruhig. Überdies könnten die Stahlhersteller nicht die von ihnen gewünschten Verkaufspreisniveaus durchsetzen, erläutert Fastmarkets.

Stahlpreis Diagramm 2021 - Stahl Prognose 2022

Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte nordwesteuropäische Warmbandkontrakt stieg zu Wochenbeginn zwar um 11 US-Dollar auf 1.102 Dollar (953 Euro). Aber auch hier zeigt die monatliche Entwicklung mit einem Minus von 14% klar nach unten.

Kurzfristig wiegen hohe Lagerbestände auf den Stahlpreisen. Sie rühren von der schwachen Stahlnachfrage der Automobilindustrie (Chipmangel) sowie steigenden Stahlimporten her.

2022

Mittel- bis langfristig neigt sich der Post-Corona-Konjunkturaufschwung dem Ende. Die Stahlerzeugung werde sich aller Voraussicht nach im vierten Quartal 2021 abschwächen, als die wirtschaftliche Expansion ein Plateau erreiche, sagt Alessandro Sciamarelli, Research-Direktor des europäischen Stahlverbandes (Eurofer).

Trotz des Chipmangel werden die europäischen Autohersteller ihre Produktion in diesem Jahr um 15,3 Prozent steigern. Für 2022 erwarte man ein Plus von 7,9 Prozent, prognostiziert Eurofer.

Ausblick

Die Stahlhersteller werden versuchen durch eine Verringerung des Angebots die Stahlpreise so lange wie möglich hoch zu halten. Sie werden aber nicht verhindern können, dass Angebot und Nachfrage zu tieferen Stahlpreisen ein neues Gleichgewicht finden.