Stahlpreise und Stahlmarkt im Oktober 2021

04.10.21

Stahlpreise und Stahlmarkt im Oktober 2021

Die Stahlpreise für Warmband sind zu Beginn der 4. Quartals 2021 bei 1.000 bis 1.100 Euro je Tonne. In Deutschland und Frankreich kostete Warmband am Spotmarkt zuletzt 1.069 Euro, meldet Steel Benchmarker.

Aus Indien und Russland bereits in europäischen Häfen liegendes Warmband kommt nun verstärkt auf den Markt. Die von Strafzöllen ausgenommenen Freimengen für das 4. Quartal würden recht schnell gefüllt, zitiert Platts den Mitarbeiter eines deutschen Stahlherstellers.

Indien kann demnach knapp 170.000 Tonnen zollfrei auf dem EU-Stahlmarkt verkaufen und damit weiter Fuß fassen. Russlands Freimenge liegt bei 417.000 Tonnen, die der Türkei bei 330.000 Tonnen. Die deutschen Stahlhersteller produzierten im August 2,47 Millionen Tonnen warmgewalzte Erzeugnisse.

"Der Geschäftsausblick in der Industrie trübt sich zusehends ein und sank im September auf den niedrigsten Wert seit dreizehn Monaten", heißt es im neuen Einkaufsmanager-Bericht des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und IHS Markit.

Stahlschrott

Stahlpreis Entwicklung Neuschrott Deutschland 2021

Den türkischen Stahlwerken gelang es im abgelaufenen dritten Quartal die Schrottpreise zu drücken. Der Exportpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) fiel von 497,80 US-Dollar cfr auf 437,10 Dollar, meldet Argus.

Die Schrottexporteure erhalten etwas Rückenwind vom Devisenmarkt. Der Eurokurs sank seit Anfang September von 1,19 US-Dollar auf 1,16 Dollar (-2,5%). Dadurch wird für den Export bestimmter Stahlschrott auf den lokalen Absatzmärkten etwas günstiger.

Umgekehrt wird es für US-Schrotthändler, die in der Türkei verkaufen, wegen des recht starken US-Dollar schwieriger, ihre Preisvorstellungen durchzusetzen.

In Deutschland sank der Neuschrottpreis im September den zweiten Monat in Folge. Der Lagerverkaufspreis für Stahlschrott der Sorte 2/8 lag im Schnitt bei 429,40 Euro je Tonne – nach 449,10 Euro im August. Es zeichnet sich das erwartete Zusammenlaufen von Neuschrott- und Altschrottpreisen ab.