Stahlschrottmarkt hellt sich über Exportschiene auf

13.10.21

Stahlschrottmarkt hellt sich über Exportschiene auf

Stahlschrott Container zum Verkauf bestimmt

Für den deutschen Schrotthandel tun sich im 4. Quartal 2021 neue Verkaufsmöglichkeiten zu gestiegenen Stahlschrottpreisen auf. Eine Erholung der Schrottnachfrage auf dem Exportmarkt gleiche Preisrückfälle auf dem heimischen Markt aus, berichtet Argus.

Der Exportpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) lag Ende der letzten Woche bei 453 US-Dollar cfr Türkei. Das waren im Schnitt 15 Dollar je Tonne mehr als Ende September.

Überdies wurde wegen des schwachen Euro-Wechselkurs der Schrottexport in die Türkei wegen Dollar-Verkaufspreisen attraktiver. Mit 1,15 US-Dollar gibt es aktuell für 1 Euro so wenig wie zuletzt Mitte 2020:

  • Eine halbe Million Dollar-Verkaufserlöse bringen zu einem Euro-Dollar-Kurs von 1,15 knapp 435.000 Euro.
  • Anfang September stand der Wechselkurs bei 1,19. 500.000 Dollar-Umsatzerlöse entsprachen gut 420.000 Euro und waren damit 15.000 Euro weniger wert.

Die türkischen Stahlerzeuger zahlten wegen einer gestiegenen Endprodukt-Nachfrage höhere Stahlpreise, meldet Fastmarkets. Amerikanische Stahlschrottverkäufer konnten bei den Türken für eine große Verkaufsmenge eine Preiserhöhung von 5 Dollar je Tonne durchsetzen.

Das Blatt ist also dabei sich zu wenden. So schrieb Euwid Recycling Entsorgung in noch in seinem September-Bericht zur Entwicklung der Stahlschrottpreise: "Weiterhin gelingt es den türkischen Stahlwerken ihre Einkaufspreise niedrig zu halten und sich vor allem in den USA günstig mit Schrott einzudecken."

Lage auf Bau bleibt gut

Letztendlich gilt es noch den Ausblick für das Baugewerbe zu berücksichtigen. Die Branche verbraucht 35% des gesamten Stahlangebots.

Der europäische Stahlverband Eurofer rechnet für 2022 wegen weiter laufenden staatlichen Konjunkturprogramme mit einer Steigerung der Bauaktivitäten um 4,5% – nach 5,5% in 2021.

Ein Klippeneffekt wie in der Automobilindustrie, für die man eine Verlangsamung des Produktionswachstums von 15% in 2021 auf 8% in 2022 erwartet, bleibt damit auf dem Bau aus.