Aktuelle Stahlschrottpreise pro Tonne (1.000 kg)

24.11.21

Aktuelle Stahlschrottpreise pro Tonne (1.000 kg)

Stahlhersteller müssen beim Schrotteinkauf tiefer in die Tasche greifen, und so klettern die Stahlschrottpreise im November um 25 bis 30 Euro je Tonne. Momentan sind die Schrottverkäufer in einer starken Verhandlungsposition. Im Dezember dürfte das allerdings schon wieder anders aussehen.

Diagramm Stahlschrottpreis Entwicklung Neuschrott Deutschland 2018-2021

Der Lagerverkaufspreis für Stahlneuschrott 2/8 lag laut BDSV im November 2021 bei 446,90 Euro je Tonne. Das waren 25 Euro mehr als im Vormonat. Aufgrund eines starken Anstieg der Einkaufspreise ist damit das Rekordhoch vom Juli 2021 bei 456,30 Euro in Reichweite.

Bei den Einkaufspreisen habe sich die Kletterpartie im November unvermindert fortgesetzt, meldet der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Hintergrund waren Lieferverzögerungen und Materialenpässe.

"Wie schon im Oktober lohnte es sich aber für den (Schrott-)Handel standhaft zu bleiben und spät abzuschließen, denn mit fortschreitendem Monatsverlauf wuchs die Sorge der (Stahl-)Produzenten, ihren Schrottbedarf nicht decken zu können", berichtet Euwid Recycling Entsorgung.

Laut Fastmarkets haben sich die inländischen Stahlschrottpreise in Deutschland im November um 30 Euro je Tonne erhöhte. In Italien belief sich der Preisanstieg ebenfalls auf 30 Euro.

Der Stahlschrottpreis für die Exportsorte HMS 1/2 (80:20) lag per 18. November 2021 bei 496,50 US-Dollar CFR Türkei. Das war etwas weniger als in der Vorwoche, als der Exportpreis auf 500 Dollar geklettert war.

Ausblick

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen um die türkische Lira steigt die Unsicherheit. Nach Aussagen des türkischen Präsidenten Erdogan hat sich die Lira erneut massiv abgeschwächt. Die türkischen Schrotteinkäufer verlieren wechselkursbedingt an Kaufkraft. Vor diesem Hintergrund könnte der jüngste Exportpreisgrückgang um 3,50 Euro erst der Anfang sein.

Die deutschen Stahlhersteller beobachten die Lage genau. Ihre Verhandlungsposition würde sich bei einem Rückgang des Exportpreises verbessern. Dadurch hätten sie einen größeren Hebel die inländischen Stahlschrottpreise zu drücken.

Einem aktuellen Ausblick der Deutschen Industriebank (IKB) zufolge werden die Schrottpreise "nachfragebedingt" bis Ende 2021 leicht sinken.

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