Stahlpreis Prognose: Q1/2022-Anstieg steht auf der Kippe
Hohe Lagerbestände stehen einem Anstieg der Stahlpreise bei einer Beendigung der Chip-Misere in der Automobilindustrie entgegen. Auf den nordeuropäischen Kernmärkten für Warmband seien Käufer und Verkäufer im "Abwarte-Modus", berichtet Fastmarkets.
"Weil wir unsere hohen Lagerbestände abbauen müssen, werden die Bestellungen von Stahl-Service-Centern und Tier-1-/Tier-2-Abnehmer der Stahlwerke für eine Weile niedriger sein." Das sagt Francios-David Martino, Chef von Becker Stahl Service, einem der größten Service Center im Flachstahlbereich. (Quelle: Kallanish).
ArcelorMittal hatte Ende Oktober 2021 auf der Stuttgarter Blechexpo seinen Kunde über einer Anhebung der Verkaufspreise informiert. 1.080 Euro je Tonne verlangt das Unternehmen für Warmband und 1.220 Euro für feuerverzinkte Coils ab Anfang 2022.
Die 1.080 Euro für Warmband sollen zudem nur für Abnehmer außerhalb der Automobilindustrie gelten. Von den Autobauern werden man noch höhere Stahlpreise verlangen, berichtete seinerzeit Platts.
Der an der Globex/CME in Euro gehandelte Warmbandkontrakt für Nordeuropa notiert aktuell bei 976 Euro je Tonne. Anfang November war er noch bei 1.020 Euro. Die Stahl-Distributoren haben viel Stahl auf Lager gelegt und damit ihr Kapital gebunden. Selbst wenn sie wollten, können viele derzeit nicht kaufen.