Stahlpreise und Stahlmarkt im November 2021

Stahlhersteller wollen die Stahlpreise für Warmband nach einer dreimonatigen Talfahrt bei 1.000 Euro je Tonne befestigen. In einem zweiten Schritt peilen sie dann mit Rückenwind aus der Automobilindustrie einen Anstieg in Richtung Rekordhochs vom Sommer 2021 bei 1.200 Euro an.

In Deutschland und Frankreich kostete Warmband am Spotmarkt zuletzt 1.025 Euro je Tonne, meldet Steel Benchmarker. Laut Platts waren es 1.020 Euro ex-works Ruhr. Etwas niedriger liegt die Preisfeststellung von Argus. Hier wird für die Region Nordwesteuropa ein Warmbandpreis von 945 Euro angegeben.

Zwei Meldungen versetzen den Stahlmarkt in Aufruhr:

  1. ArcelorMittal hat den Warmbandpreis auf 1.080 Euro je Tonne erhöht.
  2. Die Autobauer sehen Entspannung in der Chip-Misere, meldet Reuters.

Der weltgrößte Stahlhersteller setzt mit seiner Preiserhöhung ein Ausrufezeichen. Dahinter steckt die Annahme, dass die Autohersteller den wegen des Chipmangels unterversorgten europäischen Markt von hinten aufrollen werden. Dafür brauchen sie dann natürlich jede Menge Stahl.

Diesen Stahl können nur die europäischen Produzenten liefern. Zwar gibt es die Möglichkeit Stahl zu importieren. Allerdings werden auf den vermeintlich günstigeren Importstahl Sonderzölle fällig. Darüber hinaus hört man immer wieder von verspäteten Lieferungen.

Stahlschrott, Bewehrungsstahl

Rückenwind für höher Stahlpreise kommt auch vom Schrottmarkt. Die Stahlschrottpreise auf dem europäischen Markt dürften im November um 20-30 Euro je Tonne steigen, zitiert Platts einen Schrotthändler. Forderungen der hiesigen Stahlwerke nach Preisreduktionen seien zumeist ins Leere gelaufen, berichtet Euwid Recyckling und Entsorgung.

Stahlpreis Diagramm Bewehrungsstahl Entwicklung 2021

Die Stahlpreise für Bewehrungsstähle sind ebenfalls am steigen. "Die Produzenten erhöhen die Preise erneut wegen hohen Kosten", meldet Fastmarkets. Man sei optimistisch diese auch durchzusetzen. Der Stahlpreis für Bewehrungsstahl in Nordeuropa kletterte in den letzten zwei Wochen von 790 Euro auf 810 Euro.